Predigt: Troisdorf am 7. 10.2017 und leicht geändert: Wesel am 14.10.17

Thema: Diese toten Knochen 

oder

Die Gemeinde ist ein Seenotkreuzer

Redner: Werner Th. Jung

Basistexte 1: Hesekiel 37,1 ff

Israel, das Totenfeld, wird durch Gottes Odem lebendig
1 Des HERRN Hand kam über mich, und er führte mich hinaus im Geist des HERRN und stellte mich mitten auf ein weites Feld; das lag voller Totengebeine.

2 Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt.

3 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: HERR, mein Gott, du weißt es.

4 Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort!

5 So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet.

6 Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.

7 Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich und die Gebeine rückten zusammen, Gebein zu Gebein.

8 Und ich sah, und siehe, es wuchsen Sehnen und Fleisch darauf und sie wurden mit Haut überzogen; es war aber noch kein Odem in ihnen.

9 Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem; weissage, du Menschenkind, und sprich zum Odem: So spricht Gott der HERR: Odem, komm herzu von den vier Winden und blase diese Getöteten an, dass sie wieder lebendig werden!

10 Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie, und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.

11 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns.

12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels.

13 Und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.

14 Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der HERR

Basistext 2: Johannes 3, 3-7

Jesus antwortete: »Ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« Nikodemus entgegnete ihm: »Wie kann ein Erwachsener neu geboren werden? Er kann doch nicht wieder in den Mutterleib zurück und noch ein-mal auf die Welt kommen!« Aber Jesus antwortete: »Ich versichere dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Ein Mensch kann immer nur menschliches, vergängliches Leben zeugen; aber der Geist Gottes gibt das neue, das ewige Leben. Wundere dich deshalb nicht, wenn ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden.«

1) Verkündet das, was der Rettung dient

Gott will Menschen retten und bei dieser Rettungsaktion sollen und dürfen wir helfen. Deshalb muss uns klar sein. worum es geht: Menschen sollen von einem getrennt-sein von Gott > hin zur ewigen Gemeinschaft mit Gott errettet werden.

Und nun meine Frage(n) an euch. Was genau muss zunächst - laut Bibel- passieren, damit ein Mensch errettet wird?

 - Muss er in neuen Zungen reden, damit er oder sie errettet wird? - Muss er den Sabbat halten, damit er oder sie errettet wird?

- Muss er alle frommen Bücher kennen, damit er oder sie errettet wird? ... Antwort: NEIN Wie beantwortet die Bibel diese Frage?

Johannes 3, 15ff: 15 auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes

Johannes 5, 24: Jesus sagt: »Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.«

 1.Timotheus 2, 5: Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Jesus Christus, der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle.

Apostelgeschichte 4, 12; Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.

Viele Christen verzetteln sich, wenn sie mit Menschen über das Evangelium reden, mit zu vielen Nebenbotschaften... Klar, wir sollen die Menschen abholen wo sie stehen...

Aber bei diesen Themen dürfen wir nicht stehen bleiben, sondern müssen zu der christlichen Kernbotschaft kommen. Und das ist die Botschaft von Jesu Heldentat am Kreuz und seinem Sieg über den Tod durch seine Auferstehung.

Manche Christen reden in Erstgesprächen stundenlang über Daniel, Offenbarung, Prophetie, Gesundheit, Kaffee, Sabbbat, Schweinefleisch....aber die folgende Botschaft verschweigen sie:

Römer 10,9ff:  Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen.

9 Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.

10 Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig.

11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.«

12 Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.

13 Denn »wer den Namen des Herrn anruft, wird selig werden« (Joel 3,5).

Also, bevor wir beginnen zu evangelisieren, müssen wir uns einig sein, dass Jesus Christus der Sohn Gottes und seine Heldentaten verkündet werden und wir uns nicht an unseren eigenen Lieblingsthemen aufhalten.

 Ich möchte euch nun anhand des Beispiels der Seenotrettung ein Gefühl vermitteln worum es geht. Hierzu ein kurzer Text aus Wikipedia:

" Völkerrecht Nach internationalem Seerecht (SOLAS von 1974) und seemännischer Tradition ist jeder Schiffsführer auf hoher See innerhalb seiner Möglichkeiten verpflichtet, unabhängig von Nationalität, Status und Umständen, in welchen sich die Hilfesuchenden befinden, bei Seenot unverzüglich Hilfe zu leisten, wenn er über eine konkrete Notsituation informiert wird. Staaten haben nach SAR Konvention von 1979 bei Seenot ebenfalls Hilfe zu leisten und die Hilfesuchenden medizinisch zu versorgen und schnell an einen sicheren Ort zu bringen. Dabei koordinieren die staatlichen Seenotleitstellen (Maritime Rescue Coordination Centers) die Rettungsmaßnahmen"

Hilfesuchende, die zu ertrinken drohen, werden durch mutige Menschen, die dabei in der Vergangenheit oft Ihr eigenes Leben riskierten, gerettet. Und bei einer solchen Aktion kommt es auf das jetzt Aktuelle und Notwendige an. Hier diskutiert man nicht lange Nebenthemen ab... Nicht nur im Mittelmeer, sondern auch in der Nordsee werden Menschen gerettet. Ihr Lieben, die Gemeinde ist ein Seenotkreuzer in deiner Stadt zur Errettung der Menschen um euch herum.

Und nun möchte ich den oben zitierten Text aus Wikipedia umformulieren und auf unsere germeindliche Situation hin deuten:

 Gemeindepflicht Nach internationaler Bibelpflicht (Matth 28, und andere Texte) und guter christlicher Tradition ist jeder Jesusnachfolger auf hoher See, äh in seiner Stadt innerhalb seiner Möglichkeiten verpflichtet, unabhängig von Nationalität, Status und Umständen, in welchen sich die Hilfesuchenden befinden, bei Seelennot und der Gefahr verloren zu gehen, unverzüglich Hilfe zu leisten, wenn er über eine konkrete Not- bzw. Lebenssituation informiert wird. Nicht nur einzelne Christen, sondern auch ganze Gemeinden, ganze Ausschüsse bzw. Ältestenschaften haben nach entsprechenden Bibeltexten ebenfalls Hilfe zu leisten und die Hilfesuchenden seelsorgerlich, biblische, medizinisch und ganzheitlich zu versorgen und schnell an einen sicheren Ort zu bringen. Dabei koordinieren die AK Missionsleiter und Ältesten die Rettungsmaßnahmen"

2). Sich in die Menschen einfühlen (Apostelgeschichte 17, 16 ff : siehe auch: http://www.bibel-fürs-leben.de/24.html )

So wie Paulus sich in die Athener eingefühlt bzw. in ihre Philosophie eingelesen hat, so müssen wir uns in die Menschen vor Ort einfühlen bzw. einlesen, einhören...

Eine recht missionarische Christin benutzte einen Fragebogen, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Dabei stellte sie fest, dass die meisten Befragten keinen "Vertrag" mit der Bibel haben und sie überhaupt nicht als Autorität annehmen. Diese Christin arbeitet zuhause als Familienmanagerin ( Hausfrau + Mutter) und hat wenig mit Menschen aus der Welt zu tun... Geht als gestandene Christen auch mal dorthin wo die Nichtchristen sind und sprecht mit ihnen, hört ihnen aktiv zu....

Typische Aussagen, die mir begegnet sind:

 - Bibel? Die wurde von Menschen geschrieben. Ist mir egal, was da drin steht.

Antwort: Archäologische Funde, die zeigen, dass die Bibel ernst zu nehmen ist.

Literatur: Und die Bibel hat doch recht: Forscher beweisen die Wahrheit der Bibel Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2002 von Werner Keller

Verschenke Evangelien oder NTs, keine komplette Bibeln. Nichtinformierte werden durch das AT oft irritiert. Erzähle aber auch was du in deinem Leben durch die Bibel erlebt hast. Sei authentisch.

- Ich kann mir schon vorstellen, dass ein intelligentes Wesen da oben...so irgendwie gibt.... Antwort: Wunder in der Natur, kann doch kein Zufall sein, Planmäßigkeit in der Physik, .....

3) Arbeitet im Gebet getragen als Team

Fünf bis zehn Christen, die an einem Seil ziehen, können mehr Menschen durch Freundschaft binden. Durch gemeinsamen Lobpreis, fröhliche Lieder und ehrlichem Gebet verändert sich die Ausstrahlung der Christen. Arbeitet als Team, das stärkt euch.. Beispiel Meine Erfahrungen im Sprachkurs in Wesel. Als ich dort in einer Gemeinde als Gastlehrer alleine arbeitete, konnte ich nur wenig bewirken. Später, als ein Team einschließlich Kinderbetreuung durchstartete, konnten die Kursteilnehmer viel mehr Kontakt mit der Gemeinde aufnehmen.

 

4) Angenehme Gemeinderäumlichkeiten

Wenn Ihr Menschen in eure Gemeinde einladen wollt, dann sollte die Räumlichkeiten Wärme, Gemütlichkeit und eine gewisse Aktualität ausstrahlen. Ihr lieben 60 bis 90jährigen, bitte lasst auch die 30jährigen bei der Planung zu Wort kommen. Bezieht deren Ideen mit ein.

5) Mehr Gehstruktur und weniger Kommstruktur

Manchmal denke ich, dass auf vielen Gemeinden ein Ängstlichkeitsfluch liegt...sie organisieren Dinge innerhalb ihrer Räume und warten darauf, dass die Menschen zu ihnen kommen. Wenn nur wenige kommen, sind sie frustriert. Geht zu den Menschen hin, dort wo sie sind: Auf der Fußgängerzone, in den Schulen (nach Absprache), in die Cafes, an die Kinos.....

6) Überprüft eure Methoden und handelt nicht nur aus Tradition

 Was könnt Ihr gut? Kochen? Backen? Vielleicht könnt Ihr in eurem Ort eine Sozialbude auf dem Weihnachtsmarkt bekommen? Verschenkt dort gegen eine Spende eure Kekse und spendet diese weiter an SOS-Kinderdorf e.V. Babysitterdienste anbieten? Kleine Traktate bei der Tankstelle hinterlegen? Musik? Beim nächsten Straßenfest? Häkeln? Stricken? Und beim Weihnachtsmarkt verkaufen? Hausaufgabenhilfe? Bücherstand mit modernen Traktaten und Kalendern

Zusammenfassung:

1) Was rettet wirklich?

2. Sich in die Menschen einfühlen

3) Arbeitet im Gebet getragen als Team.

4) Angenehme Gemeinderäumlichkeiten

5) Mehr Gehstruktur und weniger Kommstruktur

6) Überprüft eure Methoden und handelt nicht nur aus Tradition.

 Amen