Predigten von Volkhard Spitzer

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"Selig sind, die reines Herzens sind".



Eine Predigt von Pastor Volkhard Spitzer

Am 28. Dezember 1974 vor der Nolli-Jugendgruppe gehalten Jesus-Center Berlin, Nollendorfplatz 5.



Hier folgt eine von den vielen Predigten von Pastor Volkhard Spitzer, die er vor der Nolli-Jugendgruppe in den 70-er Jahren gehalten hat. Ich habe hier alles ziemlich wortwörtlich von der Kassette abgeschrieben. Ich habe nicht versucht, den Text abzuändern oder umzugestalten, denn meine deutschen Sprachkenntnisse sind leider nicht gut genug dafür. Es gibt einige Stellen, die für mich nicht sehr klar waren; die habe ich dann mit Fragezeichen bezeichnet: [???]. Wenn einige Fehler in der Sprache oder Rechtschreibung vorkommen, liegt das an mir.

Wichtig ist aber der Inhalt. Pastor Spitzer erklärt seinen jungen Zuhörern, daß Gott will, daß wir reines Herzens leben; aber daß Gott gleichzeitig nicht mehr von uns verlangt, als was wir tun können. Er handelt mit uns nach dem Maß unseres Glaubens. Wenn wir das tun, dann sind wir vollkommen in seinen Augen.

Teil 1

Zunächst schlagen wir mal auf, Matthäus Kapitel 5, Vers 1 bis 14. Hat jemand eine Lutherbibel da? Jürgen, kommst du mal. Ich brauche jemand der eine gute Stimme hat. Vielleicht kannst du aufstehen und laut lesen, damit wir’s alle gut verstehen können. Matthäus 5, Vers 1 bis 14. Das Thema wird der Vers 8 sein. Nachher werden wir zum Vers 8 kommen; achte darauf.


"Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigheit erlangen. Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn das Himmelreich ist ihr. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles wider euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz kraftlos wird, womit soll man’s salzen? Es ist zu nichts hinfort nütze, denn daß man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten.

Kannst du den Vers 8 noch mal extra lesen?

Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen."


Und dann Hebräer 12 Vers 14 auch gleich noch. Vielleicht kannst du deinen Daumen da so’n bißchen drin halten.


Hebräer 12, Vers 14.

Jaget dem Frieden nach gegen jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.

In dem was wir heute Abend besprechen werden, das Thema ist "Selig sind die reines Herzens sind, denn sie werden Gott sehen

." Selig sind die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. Und dann Hebräer 12 Vers 14, "Jaget dem Frieden nach gegen jedermann und der Heiligung, ohne die niemand Gott sehen wird."


Es sind ein paar ganz direkte Aussagen und über die möchten wir heute Abend ein bißchen miteinander sprechen. Vielleicht können wir Matthäus 15 auch gleich noch erledigen, da haben wir’s alles zusammen gelesen, und dann bräuche ich mich nur noch darauf beziehen.


Liest du’s auch noch? Matthäus 15, Vers 7 bis 10 und Vers 19 und 20.

"Ihr Heuchler, gar fein hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen "Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind."

Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung. Das sind die Stücke, die den Menschen unrein machen. Aber ohne Waschung der Hände essen macht den Menschen nicht unrein.

Also wir sehen "Selig sind die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen." "Jatg nach der Heiligung, ohne die niemand Gott sehen wird." Und dann beschreibt Jesus, was aus dem natürlichen Herzen alles herauskommt, nämlich Vers 19, "Böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht", oder sexuelle Ausschweifung, "Dieberei, falsches Zeugnis, und Gotteslästerung". Das kommt aus dem Herzen eines Menschen, der nicht wiedergeborenen ist, heraus.



Wenn wir die Bibel betrachten, dann sehen wir eines, daß Gott ein heiliger Gott ist. Die Bibel sagt, Gott ist ein heiliger Gott. Und dieses Wort "heilig" bedeutet soviel wie "vollkommen." Da ist nichts schlechtes daran. Er ist vollkommen, in allem, was du dir vorstellen kannst. Er ist vollkommen. Die Bibel sagt, "alle vollkommene Gabe kommt vom Vater des Lichts", von Gott. Alles was vollkommen ist, alles was gut ist, alles was rein ist. Alles was vollkommen ist. Das ist Gott. Das stellt er selber dar, und das gibt er auch. Er gibt keine unvollkommenen Sachen sondern Gott ist auch in seinem Wesen und in seinen Gedanken, in allem, was Er in unserem Leben tut, vollkommen. Deswegen sagt die Bibel, "Denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen die nach dem Vorsatz berufen sind", weil Gottes Pläne vollkommen sind. Gott macht keine Fehler in dem was Er tut. Und wenn unser Leben in Gottes Hand gegeben ist, unter der Führung Gottes ist, dann weiß sie auch wenn manche Dinge ganz schief liegen im Augenblick, irgendwie kann Gott das Beste daraus machen. Er hat einen Plan zu meinem Besten.

Und das Zweite ist, die erste Aussage ist, Gott ist ein heiliger Gott. Wenn wir mit Gott zu tun haben, mit dem Gott der Bibel, dann haben wir’s mit einem heiligen Gott zu tun. Die zweite Aussage, die ich zugrunde lege ist, "Christentum ist eine Herzensreligion." Christentum ist eine Herzensreligion. Die Bibel redet ständig vom Herzen des Menschen. "Mein Sohn, gib mir dein Herz." "Gott wird uns einen neuen Geist und ein neues Herz, und einen neuen gewissen Geist geben." Immer wieder redet Gott von dem Herzen, von dem Herzen, von dem Herzen. Wir werden nachher darauf eingehen, was Gott darunter versteht, unter dem Herzen. Und Jesus ist der einzige religiöse Lehrer, der von seinen Nachfolgern etwas verlangt und zwar totale Herzensreinheit. Jesus möchte eine totale Reinheit des Herzens haben. Es heißt nicht, gesegnet sind die, die 57 Prozent ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen. Steht auch nicht, selig sind die 99,9 Prozent reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen, sondern es steht eine absolute Aussage da. "Selig sind die, die ein reines Herz haben, ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen." Die Bibel sagt, Jesus kommt nicht für eine befleckte Braut sondern eine Braut ohne Flecken und ohne Runzeln.

Da habe ich eine tolle Geschichte dazu gehört, die hat mich unheimlich beeindruckt. Es sagt manche Leute die jammern immer, sagen, "Jesus, ich möchte bereit sein für deine Wiederkunft" und dann wenn mal ein bißchen Druck kommt von außen dann schreien sie gleich, "O Herr hilf mir, Herr hilf mir, ich halte es nicht aus!" Und dann sagen sie wieder "O Jesus, bei mir ist noch so viel Unsauberes da. Hilf mir, hilf mir!" Und dann kommt wieder ein bißchen Druck von Gott um uns sauber zu machen – "O Herr, O Herr, ich halte es nicht aus!" Dabei wenn du überlegst, wenn etwas Flecken und Runzeln hat, ja, wie kriegt man die Flecken raus? Durch’s Waschen! Wie kriegt man die Runzeln raus? Durch’s Bügeln! Ha ha ha! Da kommt hier wie heißer Druck drauf, heißer Dampf. Und so ist es, das ist ein Bild, ja? Aber das läßt uns ein bißchen verstehen was wir beten, wenn wir sagen, "Jesus, bringe meine Flecken und meine Runzeln raus". Und er sagt, "Okay, schmeiß’ dich in die Waschmaschine und anschließend bügle ich dich durch." Dann schreie nicht wenn’s so ein bißchen komisch dir zumute ist.

Er möchte dich reinen Herzens haben. Jesus hat die Lehre vom reinen Herzen. Er möchte, daß der ganze Dreck da ‘raus kommt. Und das ist manchmal nicht so einfach. Es ist ganz einfach, ganz einfach sich zu bekehren. Das ist ein Augenblick. "Jesus, ich komme. Ja, ich bin ein Sünder. Vergib mir. Und Jesus, ich bekehre mich von meinen Wegen. Schenke mir, daß ich einen neuen Geist habe." Das ist eine Sache von einigen Momenten. Aber nachher das auszuleben – das ist eine andere Sache, nicht? Es ist eine ganz leichte Sache, getauft zu werden im heiligen Geist. Zisch - und du hast es. Aber nachher im Geist zu leben, im Geist zu wandeln, jeden Tag vierundzwanzig Stunden rund um die Uhr. Das ist wieder eine andere Sache. Und darauf legt Gott Wert. Selig sind die ein reines Herz haben denn sie werden Gott sehen.

So viele Leute haben die Vorstellung, daß sie Gott auf ihre Art befriedigen können, daß es so eine Waageschale in den, so eine Waage in den Händen halten wie man früher bei der Justiz ja gesehen hat – auf der einen Seite eine Schale, auf der anderen Seite eine Schale, dann die verbundenen Augen, und dann auf der einen Seite sind die guten Taten drin, auf der anderen Seite sind die schlechten Taten drin. Und dann wenn ich Glück habe an meinem Lebensende hängt’s so ein bißchen mehr ‘runter auf der Seite wo meine guten Taten sind, und dann ist der liebe Gott beeindruckt. Dann ist er ja wirklich zufrieden, denn meine guten Taten haben da überwogen. Aber so haut es nicht hin. Du kannst alle philosophischen Antworten haben, du kannst alle theologischen Wahrheiten haben. Wenn du nicht das Leben der Gemeinschaft mit Gott lebst, wenn du wirklich nicht eine Gemeinschaft mit Jesus hast, da drin lebst in dieser Gemeinschaft, dann ist das Ganze nichts.

Wahrheit ohne Liebe ist nichtsbedeutend. Lies mal den ersten Korinther Kapitel 13. Da geht’s um die Liebe zu Gott. Agape zu Gott. Ich kann alles tun. Ich kann sogar mein Leib verbrennen lassen und da habe ich die falsche Motivation (und auf das kommen wir nachher zu sprechen, auf die Motivation) dann ist das Ganze für Gott nichtsbedeutend. Es gibt Buddhistenmönche, sie lassen sich verbrennen. Es gibt andere Leute die aus politischer Überzeugung sich verbrennen lassen. Das ist nichts besonderes. Machen andere Leute auch. Darum geht’s bei Gott nicht sondern bei Gott geht’s um dein Motiv. Es geht ihm um dein Herz. So die Grundlage eines Lebens das Gott gebrauchen möchte, wenn du den Segen Gottes auf deinem Leben haben möchtest, wenn du von Gott gebraucht werden möchtest, instrumental als Segen für andere, wenn du nicht zufrieden bist nur für dich so zu leben (und Gott hat dich auch gar nicht so geschaffen, daß du zufrieden sein kannst, wenn du dich nur um die eigene Achse drehst), wenn du wirklich etwas bedeuten willst, wenn am Ende deines Lebens du sagen willst "Es hat sich gelohnt, daß ich gelebt habe. Da ist eine Segensspur in meinem Leben hinterlassen worden. Überall wo ich gegangen bin sind Menschen gesegnet worden durch mich." Dann ist die Grundlage für solch ein Leben des Segens ein reines Herz.

Pass mal auf. Wenn ich der Teufel wäre (ich bin auch zum Glück nicht, ja?) – aber wenn ich der Teufel wäre, was denkst du wo ich mich bemühen würde zu arbeiten? Manche Leute sagen, "Ja ja, im Nachtklub, in der Bar, da ist der Teufel, und im Kino!" Was denkst du wo ich mich bemühen würde zu arbeiten? Hier! Genau! Hier, bei dir. Ich würde zu dir kommen. Und genau das macht er auch. Der Teufel, du, der ist nicht dumm. Der hat zweitausend Jahre oder mehr Erfahrung. Und er hat die ganzen Tricks raus. Der geht mit dir in die Kirche. Der geht mit dir auf die christlichen Konferenzen. Und zwar geht er nicht in die Kirche wo es tot ist, denn die hat er sowieso sondern der geht in die Kirche wo es lebendig ist, da wo Menschen Gott suchen, wo Leute anfangen zu beten, wo Leute anfangen zu fasten, wo ein geistlicher Aufbruch da ist. Paßt auf in Minden! Aber ihr habt mehr Kraft als der Teufel denn "der in uns ist ist stärker als der, der in der Welt ist." Da fängt er an. Oder er würde die Leute ablenken. Er geht mit der alten Frau mit. Und er läßt sie nicht dazu kommen, daß sie die Predigt hört sondern er sagt, "Hat die schon wieder einen neuen Hut? Mensch, guck doch an! Schon wieder einen neuen Hut! Jetzt guck mal wieviel sie ins Opfer ‘reinwirft. Ein Groschen! Na, das sind die Christen! Hab ich’s doch gleich gewußt!" Der geht mit! Der geht mit! "Und der Prediger hat da schon wieder neue gestreifte Socken an und die Farbe paßt ja überhaupt nicht!"

Du, ich habe die dollsten Dinge erlebt. Ich habe einen Taufgottesdienst gehabt, ja? Da war er so gesegnet und ich habe gedacht "Jeder muß an Jesus gedacht haben." Da kommt eine alte Dame nachher zu mir und sagt, "Sie haben ja wunderschöne Füße!" [Gelächter] Zumindestens hat sie mir eines genommen: meine Komplexe – denn bis dahin dachte ich, ich hatte häßliche Füße!

Aber da siehst du, der Teufel geht mit! Der geht mit, du. Und gerade da wo geisterfülltes Leben ist, wo die Leute arbeiten, wo die Leute Gott suchen. Da geht er mit. Und du, das ist nicht Zufall, daß in letzter Zeit so viele belastete Menschen hier ‘reinkommen. Gestern hatten wir eine Gebetsstunde wie noch kaum eine hier. Sechs Alkoholiker, einen offensichtlichen Perversen, und dann noch ein Paar Leute, die eine Frau sagte zu mir, "Ich habe den Luzifer um Hilfe angerufen." Das merkte man auch, so sah sie auch aus. Zehn solche Leute saßen gestern in der Gebetsstunde drin. Der Teufel weiß, daß er in die Kirche gehen muß, und zwar in die Kirche, die am lebendigsten ist. Aus welchem Grund? Wenn er die kaputt macht, dann ist nicht mehr viel los.

Und deswegen laßt uns auf der Hut sein, und wenn wir auf die Straße gehen, dann laßt uns gemäß unserem Glauben arbeiten. Laßt uns nicht die ganzen Penner und die ganzen Rauschgiftsüchtigen und die Leute anreden, wenn wir ihnen gar nicht weiterhelfen können. Es ist viel schlimmer wenn wir die Leute ‘reinbringen und wir haben nicht die Vollmacht, den Leuten zu dienen. Und sie gehen dann frustriert ‘raus weil ihnen nicht geholfen worden ist, ist es schlimmer als wären sie gar nicht angesprochen. Sondern laßt uns gemäß des Maß des Glaubens das wir haben arbeiten. Und wenn wir eben mehr die Gnade von Gott haben mit den einfachen Leuten zu arbeiten und den durchschnittlichen Menschen, die haben auch eine Seele und sind auf dem Weg in Verdammnis. Früher habe ich immer nur gedacht, "Na, die schlechten und die Penner und die Huren und so weiter, die gehen in die Hölle." Aber der Durchschnittsmensch! Der ganz normale Geschäftsmann. Der so biedere Mann, der eine nette Familie zu Hause hat, der geht auch verloren, wenn er nicht wiedergeboren ist. Die Bibel sagt, daß es sei denn, daß jemand von neuem geboren ist, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Und laßt uns an die Leute ‘rangehen, daß wir solche Leute ‘reinkriegen, denn wir schaffen uns selber hier sonst ein Grab. Wir können nicht hundert Belastete hier drin haben und fünfzig Gesunde. In jeder Rehabilitationsarbeit weiß man, daß zumindestens auf einen Kranken im Idealfall drei Gesunde kommen müssen. Und das ist auch im geistlichen so.

Das nebenbei; ich habe ein bißchen abgeschweift, aber, einfach laßt uns schlau sein. Manchmal schickt der Teufel Leute in die Gemeinde. Und wir bemühen uns und sorgen uns ab um denen zu helfen und wir merken gar nicht, daß er uns die Zeit stiehlt und daß er uns an der Nase herumführt, daß wir an eigentlichen Aufgaben vorbeigehen, weil wir uns ablenken lassen. Ich mußte das lernen. Ich mußte lernen. Aber weil einfach man so ein Gefühl hat, du mußt jeden lieben, du mußt jeden lieben, aber laß dich vom heiligen Geist leiten, wem du helfen sollst. Manche Leute kommen nur um auszunützen. Gestern Abend hatten wir ein Paar, die wollten nur Geld haben. In dem Moment, als wir auf sie, auf ihre Persönlichkeit, auf ihre Probleme zu sprechen kamen, da wollten sie nichts mehr wissen, sind sie gegangen. Die wollten nur Geld haben. Aber die haben alles mitgemacht. Die haben die Hände gehoben, die haben gebetet und so weiter. So paß auf! Die größte Gefahr für den Teufel ist eine geisterfüllte Gemeinde. Amen? Okay.

Wenn du jetzt im Krieg ständest und du würdest versuchen den Feind fertig zu machen - denn wir sind der Feind des Teufels – wo würdest du ansetzen? Natürlich am Kopf. Ziehst den Kopf ab, dann sind die Leute konfus. Dann haben sie niemand mehr. Und deswegen bete für deinen Pastor und bete für Bruder Müller und bete für die Sonntagsschulleiter und bete für überhaupt jeden Mitarbeiter hier, denn die ersten, die der Teufel versucht fertigzumachen sind die Köpfe, weil er weiß, wenn er die Köpfe absägt, dann sind die Leute konfus. Und das nächste ist, dann kommt die nächste Attacke und die nächste Attacke, und da wo die meiste Kraft ist, da greift er zuerst an, denn wenn er die weg hat, dann ist das ganze Ding schwach. So sei auf der Hut und paß auf.



Teil 2

Und dann, wenn er die Leute dazu kriegen kann, die Christen dazu kriegen kann, daß sie halbherzig dabei sind weil sie entmutigt sind. Eine der mächtigsten Waffen des Teufels ist Entmutigung. Du betest und die Gebetserhörung kommt nicht spontan. Dann kommt schon die Stimme und sagt, "Hat gar keinen Sinn zu beten. Da kommt sowieso nichts dabei ‘raus." Du betest ein Vierteljahr und immer noch hältst du die Fahne hoch. Und er sagt, "Schon ein Vierteljahr hast du gebetet, ist immer noch nichts dabei ‘rausgekommen?" Lies mal in der Geschichte, wie lange manche Leute beten mußten um Dinge – aber Gott hat sie doch erhört. Aber es war länger manchmal als ein Vierteljahr, es ging manchmal über Jahre hinweg. Aber sie haben einfach Gott beim Wort genommen und die Treue gehalten und Gott hat sie gesegnet.

Oder er bringt was anderes. Er bringt deine Schwachheit und er hält dir dauernd deine Schwachheit vor. Du bist gefallen und du stehst auf und sagst, "So Jesus, jetzt will ich aber dir nachfolgen." Und an der nächsten Ecke hat er schon wieder die Schnur gespannt und –plupp! – gehst du wieder drüber weg und du liegst schon wieder auf der Nase und du sagst, "Ach, Menschenskind!" Und wo da stehst und sagst "Menschenskind" kommt schon wieder die Stimme und sagt, "Du schaffst es nie! Du schaffst es nie! Bleib doch gleich liegen. Ach! Das hat doch keinen Wert! Schon das siebte Mal bist du jetzt in dem selben Problem auf die Nase gefallen. Hör doch auf!" Die größte Waffe des Teufels ist Entmutigung.

Und das nächste Mal wenn so eine Stimme kommt und will dir eins sagen, "Du schaffst es nicht", oder "Du kannst nicht beten" oder sonst was, sag: "Teufel verschwinde! Ich will deine Stimme nicht hören!" Und wenn ich auch ein schwieriger Fall bin und wenn ich lange brauche aber ich werde es schaffen. Halte durch! Zeig ihm die Faust! Okay? Das schlimme ist wenn der Teufel uns verführen kann etwas zu glauben, daß Gott nicht fähig ist. Denn wenn du sagst "Ich kann nicht mehr" sagst du in Wirklichkeit "Gott kann nicht mehr." Denn du führst dein Leben nicht in deiner Kraft sondern in der Kraft Gottes. Und genau das will er haben. Er will, daß du Gott lästerst. Darum tu das nicht.

Weißt du, der Teufel ist ein Verführer und das schlimmste ist, der Teufel verführt sich selber. Der Teufel ist an einen Punkt gelandet, wo er sich selber verführt. Der glaubt tatsächlich, daß er noch den Sieg hat über Jesus Christus. Du sagst, "Na, das glaube ich nicht ganz." Ich will dir mal was sagen. Hast du schon mal jemand getroffen der so viel gelogen hat, daß er seinen Lügen selber glaubt? Hast du es vielleicht sogar schon mal selber gemacht? Daß ihr so lange was eingeredet, daß ihr selber geglaubt? Wie viele haben das schon mal erlebt? Oho, es sind eine ganze Menge, du! Ha ha. Genauso der Teufel. Du, wenn du eine Lüge ständig gebrauchst, und jetzt mußt du eine Lüge gebrauchen um die Lüge zu decken, und dann wieder eine Lüge, um die zweite Lüge zu decken, und so verstrickst du dich in ein Netz und zuletzt kommst du zu dem Punkt wo du sagst, "Es ist viel einfacher, ich glaube das einfach." Ja, ehrlich! Das kann dir jeder Psychologe sagen, daß wenn man eine Lüge lange genug sagt, daß man zuletzt selber daran glaubt. Und du, der Teufel, der glaubt schon ein paar Jahrtausende, daß er der Sieger wird über Christus. Deswegen kämpft er so verbissen. Der glaubt jetzt zuletzt daran. Der glaubt seiner eigenen Lüge. Deswegen sagt Jesus, "Er ist der Vater der Lüge." Und deswegen kann er auch die Leute dahin bringen, daß sie ihm glauben, weil er so überzeugt ist von seiner Sache.

Aber die Verheißung Jesu steht fest, daß sein Reich durch die Pforten der Hölle nicht überwältigt wird. Die Pforten der Hölle werden, die Stützpfeiler, die Hauptkräfte der Hölle werden sich aufmachen, sagt die Bibel. In Wirklichkeit da steckt eine aggressive Form, nicht eine defensive darin, also nicht, wir kommen gegen die Pforten der Hölle und die werden standhalten oder umgekehrt, sondern es ist eine aggressive Sache. Der Teufel wird versuchen seine stärksten Kräfte auf die Gemeinde Jesu Christi zu schmeißen. Deswegen haben wir Kampf. Deswegen gibt’s hier so viel Trouble und deswegen gibt es so viele Leute die hinter dem Rücken reden. Und deswegen gibt es so viele Leute die verleumden, und so viel Leute die hier ‘raufkommen und machen Stunk, ja? Das ist alles die Taktik des Teufels. Er will die Sache kaputtmachen. Und er versucht da mit Drohbriefen und nächtlichen Anrufen den Prediger fertigzumachen, und, und, und! Aber Jesus hat gesagt, "Ich werde den Sieg haben." Und wir glauben was Jesus sagt und nicht was der Teufel sagt.

Nun eine der größten Lügen des Teufels in unserer Zeit, was glaubst du was das ist? Wenn die Taktik des Teufels ist, die Gemeinde Jesu Christi fertigzumachen wollen und zwar da, wo sie am lebendigsten ist, dann greift er also die geisterfüllten Christen an. Okay? Und wenn er die angreift, womit kann er sie angreifen? Mit plumpen Sünden, also, du mußt mal wieder zu einem Pornofilm, aber bei manchen Anfängern schafft er das auch noch. Aber bei den Fortgeschritteneren, bei den reiferen Christen, da kommt er mit solchen Dingen nicht mehr an. Da muß er was anderes bringen. ["Schwierigkeiten?"] Schwierigkeiten? Ich glaube, daß wenn einer wirklich gewurzelt ist als Christ, dann überwindet er die Schwierigkeiten. ["Stolz?"] Ja, mit Stolz kann er kommen, oder mit einer ganz komischen Lüge, er sagt…["Bibellesen?"] Das ist auch bei den Anfängern! Ein reifer Christ, der liest seine Bibel! Ja ja! Jetzt weißt du, ob du reif bist oder nicht reif bist! [Gelächter] Er wird sagen, "Du kannst nicht ohne Sünde für Gott leben."

"Du kannst nicht reinen Herzens für Gott leben." Hat er dir das schon einmal gesagt? Mir auch, mir auch. Er sagt, "Du, guck doch mal um dich herum. Das ist doch unvernünftig! Unlogisch! So viel Sünde überall um dich herum und das wird immer mehr. Und die Sünde verdichtet sich immer und der Angriff wird immer härter. Du kannst nicht rein für Gott leben. Du kannst nicht stehen als einzelner. Die Übermacht ist zu groß. Du wirst fallen!" In dem Augenblick wo du das glaubst, hat er dich. In dem Augenblick wo du das glaubst, hat er dich. Denn die Bibel sagt, "Nach deinem Glauben wird es dir geschehen." Das hat sogar Jesus gesagt. "Nach deinem Glauben wird es dir geschehen." Er wird dir sagen, "Du kannst nicht rein für Gott leben. Das ist unmöglich." Alle sündigen, und deswegen werde ich einfach auch mitgerissen, immer wieder zu sündigen. "Du mußt sündigen" ist eine Lüge vom Teufel.

Gott sagt, "Du kannst rein leben." Gott sagt, "Du kannst rein leben." Gott sagt, "Du mußt nicht sündigen." (Wir werden gleich nachher ein bißchen mehr darauf eingehen.) Gott erwartet sogar, daß du nicht sündigst. Gott erwartet, daß du ein reines Herz hast. Meinst du, sonst würde Gott sagen, "Selig sind die reines Herzens sind, denn sie werden Gott sehen"? Wenn Gott das sagt, "Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott sehen", dann sagt er damit, daß niemand Gott sieht, der kein reines Herz ist. Und Gott stellt keine Erwartungen an uns, die wir nicht erfüllen können. Das ist logisch. Sonst ist Gott unlogisch. Gott ist unfair, Gott ist in Wirklichkeit gemein, wenn er Forderungen an uns stellt, die wir nicht erfüllen können. Dann ist er ein Sadist. Okay? Und wenn Gott das sagt, "Du kannst rein leben. Du kannst den Sieg haben über die Sünde. Du kannst den Sieg haben über den Teufel," dann kann ich nur sagen, "Halleluja!" Denn das zeigt in Wirklichkeit wie groß mein Gott ist. Wenn sein Anspruch an mich so groß ist, seine Erwartung an mich so groß ist, sein Vertrauen an mich so groß ist, dann zeigt das, was für einen großen Gott ich habe. Denn wenn Gott sagen würde, "Du kannst nicht rein leben. Du wirst immer wieder sündigen. Der Teufel ist viel stärker als du," dann würde er in Wirklichkeit sagen, "Der Teufel ist viel stärker als ich." Ja? Ist es logisch? Denn er sagt, "Ich bin in dir." Und der in dir ist ist stärker als der, der in der Welt ist. Das bedeutet, daß ich reines Herzens leben kann, daß ich Siege haben kann. So wenn’s nicht so ist, liegst’s nicht an Gott sondern an mir. Wir werden ein paar Dinge davon beachten. Okay?

Wir wollen mal fragen, was bedeutet das eigentlich, "reines Herzens sein." Das ist ein Wort das wir immer wieder hören und immer wieder sagen. Was bedeutet’s im Grunde eigentlich? Das tragische ist, daß das wirklich, in der Jugendgruppe und in der Gemeinde, so viele das so oft hören und daß es so wenig angewandt wird. Möge Gott uns helfen, daß wir auch heute abend eine neue Vision kriegen, eine neue Sicht bekommen von dem, was wir tun können und was Gott als Norm hinstellt, was Gott von einem Christen als selbstverständlich erwartet. Und daß wir dann ganz anders wieder leben als wie wir bisher so dahingeschludert haben.

Denn, ich habe vorher gesagt, kein Mensch wird wirklich eine Segensspur in seinem Leben hinterlassen wenn er nicht wirklich ein reines Herz hat, denn Gott wird ihn nicht gebrauchen können in dem Maße, in dem ihn Gott gebrauchen möchte. Vielleicht immer wieder mal ein Tropfen hier und ein Tropfen da – und so ist es auch im Grunde genommen bei uns. Da haben wir mal einen Sieg und dann freuen wir uns wie die kleinen Kinder. Und dann kommen wieder acht Tage Depression und vierzehn Tage Durchstrecken und dann kommt mal wieder – "Ah, eine ganz dolle Versammlung! Uh, ich bin gesegnet! Ho, halleluja!" Und in der nächsten Ecke kommt der Teufel und sagt, "Ja, auf dich habe ich schon gewartet! Komm mal her!" Popp! [Gelächter] Und dann wieder, "Oh, schon wieder Depression! Der Teufel jagt mich schon wieder!" Und dann kommen sie zum Jugendmeeting und dann muß der Pastor erst mal – puff puff puff – anpumpen bis die alle langsam warm laufen. Und dann sprechen sie die ersten Bußgebete und Bekenntnisse. "Ja, Jesus, ich habe wieder gesündigt. Ah, jetzt fühle ich mich wieder besser. Jetzt können wir Jugendmeeting machen!" Und dann kommt ein Jugendmeeting. Das ist dann gut, dann am nächsten Sonntag morgen sagt der Pastor "Was ist jetzt schon wieder los? Die hängen ja alle wieder unten!" So sollte es nicht sein.

Weißt du, wie es sein sollte? Wenn ihr zur Tür ‘reinkommt, dann sollte es hier drin hell werden. Jesus sagt, "Ihr seid das Licht der Welt." Wenn ihr hier ‘reinkommt, dann sollte es salzig hier drin werden, denn Jesus sagt, "Ihr seid das Salz der Erde." Und Jesus sagt ein ziemlich hartes Wort da. Er sagt, wenn das Salz nichts mehr taugt, was macht man damit? Man schmeißt es ‘raus, die Leute zertrampeln’s unter den Füßen. Ihr seid das Salz! Alles sollte nach euch schmecken! Du brauchst nur eine kleine Prise ‘reintun und schon schmeckt die Suppe nach Salz. Er sagt, die ganze Welt sollte nach uns schmecken. So stark sollten wir sein. Ein Licht kann man nicht unter den Scheffel stellen. Das strahlt irgendwie durch. Und er sagt, so kann das nicht verborgen sein und du solltest dein Licht leuchten lassen, sagt Jesus und überall sollte es hell sein, weil du da bist. Und wenn’s irgendwo ganz teuflisch und dämonisch ist, dann solltest du keine Depressionen kriegen und sagen "Uh, es ist hier dunkel!" Und die anderen sollten sagen, "Wir kriegen Depressionen! Hier wird so hell!" [Gelächter] Ja! Ich glaube das.

In Amerika habe ich vor kurzem gehört, in Los Angeles war eine Wahrsagerin und so ein internationales Medium von Satansanbetern zum Interview im Fernsehen. Und die wußten genau um fünfzehn Uhr Los Angeles time kommt die ans Fernsehen und die wird interviewt. Das war ein Program drin. Und die geisterfüllten Christen der Stadt, die haben gesagt, "Das lassen wir nicht zu!" Und die haben Protestschreiben losgelassen und alles mögliche und du, das hat nicht geklappt! Die pluralistische Gesellschaft, und jeder muß zur Recht kommen und so weiter und so weiter. Okay, auch… In Amerika sind ja die Satansanbeterkirchen offiziell anerkannt und sogar steuerfrei. Die brauchen keine Steuern zu bezahlen. Du kannst der Teufelsanbeterkirche ein Scheck schicken, du kannst es beim Finanzamt absetzen. So weit sind wir. So weit sind wir. Und die kam ans Fernsehen. Die Christen konnten es nicht verhindern. Dann haben sie gesagt, "Dann werden wir geistlich kämpfen." Da hat eine Gruppe gefastet und gebetet und an dem Tag kurz vor Programbeginn kamen alle geisterfüllten Christen der verschiedenen Gemeinden wie hier ÜGB zum Beispiel zusammen und haben eine Kette gebildet um das Rundfunkgebäude herum und fingen an dort ihren Platz einzunehmen, jeder wo – das war vorher ausgemacht worden, du da, du da, du da, rings um das Gebäude herum. Und dann kam diese Wahrsagerin, diese Spiritistin da ans Mikrofon: "Ladies and gentlemen, guten Tag" und so weiter, fing an. Und dann sagte der Mann vom Interview, der Moderator, "Okay, jetzt, können Sie mir mal die Zukunft voraussagen?" Und da sagt sie, "Ja, können Sie mir mal meine Kristalkugel hergeben?" Holt die Kristalkugel, setzt sich hin und sagt "Ich sehe… ich sehe…" [Gelächter] Draußen: "Danke Jesus, wir rühmen dein Blut. O, halleluja!!" Und "ich sehe… ich sehe… ich sehe nichts!" Ha ha ha. [Gelächter] "Geben Sie mir mal Ihre Hand…. Ach, können wir was anderes machen, ich habe mich vorbereitet auf das und das und das. Ich werde Ihnen jetzt sagen… Ich kann mich gar nicht konzentrieren. Was ist denn hier los??" Und die wurde verrückt! Die ganze Schau ist ins Wasser gegangen. Die ist als blamierte Frau ‘rausgegangen, aus dem Saal, und die Christen sind singend nach Hause gegangen in Los Angeles und die Schau war kaputt!

So soll das sein. Meistens ist es umgekehrt. "Ooh, der Teufel" und "Ahh, es ist ja eine stickige Atmosphäre. Aah, da hockt sicher wieder ein Besessener drin." [Gelächter] Wenn wir Kinder des Lichts sind, wir sollten ‘reingehen und sollten sagen "Halleluja!" Ich nehme meinen Platz ein, "[???] endlich [???] den Gottesdienst, ich kann’s [???] erwarten!" Und [???] die Hände hoch und sollten Gott preisen und singen und den Sieg haben. In dem Augenblick würde passieren was Jesus sagt: Ströme lebendigen Wassers würden von unserem Leib fließen, und da würden Leute anfangen zu schreien und umzufallen. Genau so war’s bei Jesus. Er kam ‘rein in die Synagoge. Da fielen die Besessenen ‘runter und schrien und er sagte "Komm ‘raus" und – schht! – waren sie draußen. So sollte es sein. Das ist die Norm. Das erwartet Gott. Das erwartet Gott von uns. Das ist nicht der Idealzustand sondern das ist seine Erwartung. Das ist bei ihm die Norm. Das ist die Norm.

Am letzten Sonntag haben wir ein bißchen von dem erlebt, am Sonntag Morgen. Da saßen viele Leute im Gottesdienst. Wir haben eine kurze Zeit angebetet nach dem Gottesdienst und gestern Abend hörten wir Zeugnisse, eine ganze Reihe von Zeugnissen, von Leuten die am Sonntag Morgen geheilt worden sind während der Wortverkündigung und während der Anbetung. Da wurde gar nicht gebetet. Es wurde nicht für Kranke gebetet sondern einfach der Segen fing an zu fließen. Leute nahmen ihre Stellung ein. Menschen fingen an, Gottes Wort zu denken und mehr Gottes Wort zu sagen und nicht mehr ihre Gefühle auszudrücken und ihre Zweifel. Und Gott konnte wirken denn Er hat sich an sein Wort gebunden. Und sein Wort sagt, wir können rein leben. Wir können heilig sein. Gott sagt, "Ich bin heilig und ihr sollt heilig sein." Das ist seine Erwartung an uns. Halleluja! Oh, das begeistert mich!

So was ist das Herz? Römer 7:22. Lies das mal vor… Römer, Kapitel 7, Vers 22… Ich habe so viele Definitionen von "Herz" gehört, und, "mein liebes Herz" und "Herzchen" und so weiter, daß es wichtig ist, daß wir mal hören was die Bibel sagt, was das überhaupt ist.

Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.

Aha! "Ich habe Lust am Gesetz des Herrn nach dem inwendigen Menschen." Der innere Mensch, oder im Englischen kommt es noch viel schöner ‘raus, da steht in der Bibel, "my inmost self." "My inmost self." Mein innerstes Ich, mein innerstes Selbst - Das ist mein Herz. Meine wahre Persönlichkeit – das ist mein Herz. Nicht mein Leib. Ich mag sowieso die Dreiteilung nicht, weil das sowieso eine Einheit ist. Geist, Seele und Leib sind eine Einheit. Wenn du in der Seele krank bist, wird dein Körper krank. Ist dein Körper krank, bist du in deiner Seele bedrückt. Das hängt alles zusammen. Das kann man nicht trennen. Man kann nicht abschneiden: hier, das ist der Geist, hier ist die Seele und da unten ist der Leib. So geht’s nicht, sondern das überlappt, das geht ineinander. Ich habe verschiedene Definitionen von Herz gehört und sie haben mir nie befriedigt. Das hat mich befriedigt als ich das gelesen habe, Römer 7:22. Mein innerstes Selbst. Mein innerstes Ich. Meine wahre Persönlichkeit, so wie Gott mich gemacht hat. Das ist mein Herz. Und das beinhaltet mein Intellekt, meine Gefühle, mein Gewissen, meine Willenskraft, all das zusammen. Mein Innerstes, mein wirkliches Ich. Das ist mein Herz. Und der ganze Mensch: Geist, Seele und Leib als eine Einheit.

Und der natürliche Mensch, wir haben vorher gelesen was aus dem ‘rauskommt aus seinem Innersten. Aus seinem Innersten kommen Haßgedanken, Mordgedanken, Ehebruchgedanken, Hurereigedanken, Diebesgedanken, Übervorteilgedanken, sich selber ins rechte Licht setzen wollen, und all diese Gedanken, Eifersucht, Neid, Egoismus, all das kommt aus dem Innersten des normalen natürlichen Menschen der verderbt ist in der Sünde.

Und jetzt kommt der Heilige Geist. Der Mensch wird vom neuen geboren wenn er sein Leben Jesus gibt und der alte Mensch verdirbt und der neue wächst täglich sagt die Bibel. Und dieser neue Mensch, aus seinem Innersten, wenn er wirklich wiedergeboren ist und voll des Heiligen Geistes ist, fließen Ströme lebendigen Wassers. Das sprach er von dem Geist, sagt die Bibel. Da fließt Segen. Da fließt die Frucht des Geistes: Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Sanftmut, Demut, Keuschheit, all diese wunderbaren Eigenschaften. Und ist dir schon aufgefallen, daß diese Eigenschaften, diese Frucht des Geistes gar nichts anderes ist als der Charakter Jesu Christi? Jedes Wort was da steht als Frucht des Geistes haut genau auf den Charakter Jesu hin. Und egal was von Charakter wir sind, was für eine Persönlichkeit wir sind, was für ein Temperament wir sind, dahin sollen wir kommen, daß wir so sind wie Jesus.

So, das ist das Herz. Mein innerstes Selbst, mein eigentliches Ich, das was Gott als Persönlichkeit in mir gemacht hat.

Und jetzt das Wort "rein", die reines Herzens sind; was meint die Bibel mit "rein"? Und ich habe da ein kleines Studium darüber gemacht, heute Morgen, und zwar habe ich festgestellt, daß das "rein" im Griechischen soviel bedeutet wie "äußerst aufrichtig". Äußerst aufrichtig. Oder "äußerst gerecht", oder "äußerst vollkommen." Das liegt alles in diesem Wort drin. Im Griechischen hat ja ein Wort mehrere Bedeutungen. "Äußerst aufrichtig". Und ich glaube, das kommt sehr nahe dem was Gott uns sagen will mit dem "Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie sollen Gott sehen." Äußerst aufrichtig. Wenn ein Mensch wirklich äußerst aufrichtig ist, dann muß er zu Gott kommen. Denn ein Mensch, der wirklich äußerst aufrichtig ist, der ist mit nichts weniger zufrieden als mit der ganzen Wahrheit, und die ganze Wahrheit ist in der Person Jesu Christi. Zu finden nirgends sonstwo. So ein äußerst aufrichtiger Mensch wird Gott sehen.

Ich habe auch etwas gelesen über die Entstehung – oder gehört – über die Entstehung dieses Wortes. Wann ist dieses Wort, das im Griechischen jetzt als "rein" vorkommt, geprägt worden? Und zwar hängt es zusammen mit der griechischen Geschichte. Die Griechen haben Vasen gemacht aus Marmor und zwar aus einem Stück. Das war ihre Kunst, daß sie wunderbare Vasen schaffen konnten aus einem Stück. Und als jetzt die Römer gekommen sind mit ihrem Imperialismus und haben die hellenistische Welt überschwemmt, militärisch, und haben sie unter ihrer Kontrolle gebracht. Da haben die versucht jetzt das nachzumachen, was die Helenen in ihrer Kunst geschafft haben, aber die haben’s nicht fertiggebracht. Das gibt’s so öfters, daß man heute Dinge nicht hinkriegt, die vor zweitausend Jahren gemacht worden sind. Kunstwerke kriegen wir heute nicht hin, trotz unserer Wissenschaft und trotz unserer Mittel die wir haben, kriegen wir’s einfach nicht so hin, wie die’s damals gemacht haben. Und so ging’s den Römern. Die haben das nicht fertiggekriegt, solche Vasen einer bestimmten Art aus dem Material, aus einem Stück zu arbeiten. Und so haben sie einfach mehrere Stücke gemacht, und haben dann diese mehreren Stücke zusammengesetzt und haben das ganze glassiert, daß man das nicht mehr sehen konnte. Aber die Kunstkenner, die haben das trotzdem festgestellt. Und sie haben dann dieses Wort gebraucht: "das ist eine reine Vase" und "das ist keine reine Vase", oder "das ist eine aufrichtige Vase" und "das ist eine unaufrichtige Vase".

Da wurde dieses Wort geprägt. Das war aus einem Stück und die unaufrichtige Vase, oder die "unreine" Vase, die war aus mehreren Stücken zusammengesetzt und einfach glassiert worden, daß es nicht mehr auffallen soll. Und jetzt verstehst du, das ist ein wunderbares Bild für die, die reinen Herzens sind, die von Gott neu geschaffen worden ist unter seiner Hand zu einem Stück, zu einer Ganzheit in ihrer Persönlichkeit, vollkommen neu gemacht in eine Ganzheit. Sie haben keine Fassade mehr. Sie sind nicht mehr glassiert um die Sprünge zuzudecken.

Kennst du Leute die herumlaufen mit einer Maske? Kommen sie in die Gesellschaft, wird die Maske aufgesetzt, kommen sie in jene Gesellschaft, wird die Maske aufgesetzt und kommen sie in die Kirche, haben sie auch eine besondere Maske – weil sie Angst haben, wirklich entdeckt zu werden, wer sie sind. Du könntest ihr Leben nicht lesen wie einen offenen Brief. Paulus sagt, unser Leben sollte sein wie ein offener Brief, wo jeder ‘reingucken kann und sofort weiß er, was los ist. Sondern sie haben – das kommt auch, daher kommt auch die Prägung, das einfältige Herz. Das Herz mit einer Falte. Man klappt’s auf und guckt ‘rein und alles ist offenbar. Aber es gibt wenige Leute heute mit einem einfältigen Herzen; die meisten haben mehrere Falten. Und dann je nach dem, wo sie sind, klappen sie die entsprechende Falte auf und zeigen sie, wie dieser Schwarz-weiß-Fisch: auf der einen Seite ist er schwarz, auf der anderen Seite ist er weiß, kommt er zum schwarzen Fisch, dann dreht er seine schwarze Seite hin, kommt er zum weißen Fisch, dreht er seine weiße Seite hin. So sind die meisten Menschen und das läßt nie zum Sieg kommen. Du fragst, "Warum bin ich immer so depressiv? Warum habe ich wirklich keinen Sieg in meinem christlichen Dasein?" Aus dem Grunde, weil du keine Ganzheit bist. Du bist immer noch einer, der eine Fassade hat, der seine "Sprünge" glassiert, und die Bibel nennt das "unrein" oder "unehrlich." Und solche Menschen haben bei Gott keine Chance sondern zu Gott muß man kommen, wie man ist und sich neu schaffen lassen.

Gott möchte, daß wir wirklich sind, daß wir echt sind. Die Hippies haben so einen Ausdruck: "Der ist plastik." Den finde ich so sagenhaft. Darüber habe ich schon oft gepredigt. "The plastic Christian" – der Plastikchrist. Ich werde nie vergessen wie ich zu der Frau Eckhart kam, in ihre Wohnung, die so viel für mein Leben bedeutet hat, ja, und den Meilenstein in meinem Leben darstellte praktisch. Als ich da hochkam und sah auf dem Tisch als ich ‘reinkam diese wunderschöne Fruchtschale: Pfirsiche und Orangen und Trauben, aber die tollsten großen Knüppel, ja? So richtige, na, wie nennt man, diese Datteltrauben, ja? So ganz große Dinge. Und mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich sagte, "Ach, ‘ran!" ja? Und als ich ‘rankam und näher kam und drückte mal die gingen - pfft – pfft – war das ganze Plastik! Das war Plastik, das war unecht. Und die Bibel sagt, solche Menschen sind Gott ein Greuel. Gott will Menschen reines Herzens haben, Menschen die keine Fassade haben, Menschen die echt sind, keine Plastik-Menschen. Leute die sagen, "Guck mich an, so bin ich! Ich kann dir mein Herz offenbaren. Ich kann dir meine Welt zeigen. Du kannst mit mir gehen."

Das hat mich so beeindrükt, der Text von Jesus, als Jesus seine ersten Jünger holt, ja? Da kommen die zu ihm und sagen, "Bist du wirklich der Messias?" Er sagt, "Ja, ja." Sagen die: "Wie können wir das feststellen?" "Kommt und seht." Kommt mit und seht. Kommt! Kannst du’s auch sagen? Wenn ich jetzt zu dir sagen würde, "Du, heute abend gehe ich mit dir nach Hause", was würdest du machen? Einen roten Kopf kriegen? "Mensch, du, ich habe zu Hause noch ein paar Playboys herumliegen, die muß ich aber schnell noch verstecken," oder, "Ach, Menschenskind! Ich habe den Lautsprecher nicht abgestellt, da läuft immer noch die schwarze, diese Black Sabbath, oder der Ringo" oder so was. "Menschenskind, er darf nie entdecken wer ich bin! Wenn der wüßte, was ich heute abend noch vorhabe in meinem Kopf wenn das Jugendmeeting aus ist, dann gehe ich da und da hin". Kann ich mitgehen? Siehst du, jetzt verstehst du, was unecht und was echt ist.

Jesus sagt, "Selig sind die Menschen, die reines Herzens sind, denn die Menschen werden Gott sehen." Das ist so eine wunderbare Verheißung, die schönste Verheißung in den Seligpreisungen: Gott sehen von Angesicht zu Angesicht. Nur eine Gruppe von Menschen: die reines Herzens sind. Wir können rein leben. Gott ist kein Idiot, daß er von uns etwas verlangt, was wir nicht bringen können. Bei ihm ist es die Norm. Er möchte, daß wir Sieger sind. Er möchte, daß wir überwinden. Er möchte, daß wir stark sind, daß wir als Christen Elite-Leute sind – eigentlich der Mensch, der Mensch, wie Gott ihn sich gedacht hat.



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Teil 3

Nun sagst du: "Aber ich kann noch nicht wie Gott sein. Gott ist vollkommen und ich soll vollkommen sein? Die Bibel sagt ‘Ich bin heilig und ihr sollt heilig sein.’ Ich kann noch nicht heilig sein wie Gott." Nein, das kannst du wirklich nicht. Das kann nur Gott. Es gibt nur einen Gott und du bist noch keiner. Du bist Gottes Kind aber du bist nicht Gott. Gott ist unbegrenzt und er ist unbegrenzt in seiner Vollkommenheit. Er ist vollkommen in jeder Hinsicht. Es gibt überhaupt nichts, wo er nicht vollkommen ist. Darum ist er heilig. Und das verbietet uns dieses "Kumpel"-Dasein mit Gott, daß wir so sagen, "Ja, lieber Gott, jetzt mach mal!" So geht es nicht. Gott liebt uns und wir dürfen Gott lieben. Wir dürfen zu Gott kommen wie zu einem Freund und dürfen zu Gott kommen wie ein kleines Kind und sagen "Papa!" Aber auch von einem Kind wird in der Bibel Respekt und Ehrfurcht verlangt. Wir müssen verstehen, daß Gott der Schöpfer des Universums ist, der das gar nicht notwendig mit uns sündigen Wesen umzugehen. Er könnte "puff" machen und die ganze Erde wär nicht mehr. Aber weil er uns so sehr liebt, sagt er "Nein, ich werde mit diesen Menschen meinen Plan vorführen und ich weiß, wenn auch viele nicht kommen, wenn mich viele hassen, wenn auch viele den eigenen Weg gehen, da werden einige kommen, die Ekklesia, Ekklesia, heißt, ist nichts anderes als die herausgerufenen, eine Aussonderung aus der Masse. Ein paar werden kommen und die werden das Ziel erreichen. Mit denen werde ich mein Ziel erreichen und mit denen werde ich den Himmel teilen für Zeit und Ewigkeit." Ist das nicht wunderbar? Und ist es nicht wunderbar, daß wir zu denen gehören dürfen, die Gottes Ruf erreicht haben, und wir haben geantwortet und wir haben den Himmel für uns und Gott für uns? Halleluja!

Nein, du kannst nicht vollkommen sein wie Gott, weil Gott ist unbegrenzt, unendlich, und du bist endlich und begrenzt. Und deswegen ist auch deine "Vollkommenheit" begrenzt und endlich. Und da wird das ganze logisch. Wenn jemand von dir verlangt, daß du sein mußt wie Gott, dann ist das Quatsch. Das kannst du gar nicht. Und so viel Verstand hat Gott auch, daß du nicht Dinge bringen kannst, die du nicht bringen kannst, und das verlangt er deshalb von dir auch nicht, sondern er verlangt von dir, daß du in dem Maß, wie du heilig und vollkommen sein kannst, daß du vollkommen bist. Verstehst du jetzt? Daß das, was du erkannt hast, das, was er dir gesagt hat, daß du nach dem lebst.

Als du Sünder warst, als du überhaupt nichts von Gott wußtest, da konntest du ja für Gott gar nicht leben aber als dich Gott angesprochen hat, da bist du gekommen. Du hast ihm eine Antwort gegeben und Licht kam in dein Leben und er hat dir Dinge gezeigt. Und jetzt hast du gesagt, "Ja, Jesus, ich lebe für dich. Mein Leben gehört dir." Und du warst glücklich und du hast gesagt, "Da ist nichts mehr in mein Leben. Er hat alles weggenommen." Und du hast drei Monate gelebt so als Christ und plötzlich - plupp - sprang das erste an die Oberfläche. "Was? Das ist noch in mir drin? Oh, Backe! Ich habe gedacht, das ist alles gut", und dann kommt die erste Enttäuschung. Wer hat das miterlebt? Ah, alle? Und dann hast du gesagt, "Jesus, ah," das hat ein Kampf gegeben. Und du sagst "Ja, Jesus, du bist der Herr in meinem Leben. Ich gebe das schon nach." Vielleicht hat er auch ein bißchen Druck drauf gemacht. "Hier hast du’s. Ach, jetzt bin ich wieder froh und glücklich! Jetzt ist es alles ‘raus. Jetzt bin ich aber ganz sauber." Zwei Tage später: plupp! "Schon wieder?" Und so geht es immer noch und immer noch. Mir geht’s heute noch so nach fünfzehn Jahre gläubig sein. Plupp, kommt wieder was an die Oberfläche. Ich sage, "Ach..."

Zuerst bin ich gar nicht fertig geworden mit dem. Ich habe solche Minderwertigkeitskomplexe bekommen aus der Lehre heraus, daß ich so vollkommen sein muß wie Gott, daß ich gesagt habe, "Das hat keinen Wert." Und da hat der Teufel eingehakt bei mir. Da hat der Teufel eingehakt und gesagt, "Du schaffst es sowieso nicht. So wie Gott wirst du nie sein!" Ich habe gesagt, "Ja, du hast recht, Teufel. Du hast recht. Nee, das schaffe ich nie. Das schaffe ich nie." Ja! Bis eines Tages die Erleuchtung kam und ich begriffen habe, daß Gott mit mir handelt nach dem Maß meines Glaubens. Und das brachte eine Befreiung, sage ich dir, daß Gott nicht mehr Glauben von mir erwartet als ich habe. Vorher war ich immer künstlich dabei zu produzieren, ja? Ich habe künstlichen Glauben produziert, Plastik-Glauben, ja? "Also jetzt werden wir für die Kranken beten, ja? Kommt mal alle ‘raus. Alle Krebskranken und ihr Siechenden und ihr Niedergeschlagenen, und ich werde euch all heilen, im Namen Jesu!" Und dann ist niemand gesund geworden und ich habe gesagt, "Oh, ihr müßt glauben, ihr müßt glauben, ja? Ihr glaubt noch nicht!" Ja? [Seufzt laut]. Das ist eine erschöpfende Sache!

Und dann habe ich den Evangelisten soundso gehört, und er hat gesagt, "Das und das muß man für Gott tun." Also das und das muß man für Gott tun. Ärmel hochgekrempelt und dann ‘rangegangen. Und ich habe zehn Zeugnissen wenigstens am Tage gegeben und wenigstens eine Stunde Bibel gelesen, und und und und und und! [Keucht] Und niemand hat reagiert – bis mir eines Tages klar geworden ist, daß wenn ich mein Leben an Jesus ausgeliefert habe, daß er kein Unmensch ist und kein Sadist, sondern daß er nach dem Maß meines Glaubens mit mir handelt. Und wenn ich nur Kraft habe für ein Zeugnis, dann erwartet er, daß ich das eine Zeugnis gebe, und zwar dem Menschen, den er mir zeigt. Und wenn ich jetzt, wenn der heilige Geist sagt, "Geh hin und gebe dem Menschen ein Zeugnis." Und ich sage, "Nein, ich gebe kein Zeugnis." Das ist Sünde. Das ist Sünde, weil ich dann rebelliere gegen besseres Wissen. Gott hat zu mir gesprochen. Gott hat mir seinen Willen kundgetan und er hat mir auch die Kraft dann dazu gegeben, und jetzt rebelliere ich. Das ist Sünde. Wenn ich aber zu den restlichen neun kein Zeugnis gebe, von denen der Evangelist gesprochen hat, dann ist das keine Sünde, weil es Gott gar nicht von mir verlangt hat. Er handelt mit mir nach dem Maß meines Glaubens. Das ist so logisch wie etwas.

Markus ist vollkommen, wenn er tut, was ich sage. Ich kann von ihm nicht erwarten, daß er mir Wurzeln zieht und Arithmetikaufgaben, die schwersten Gruppierung löst. Ich kann nicht von ihm erwarten, daß er mir erklärt, wie das Fernsehbild funktioniert. Aber ich kann von ihm erwarten, daß wenn ich sage, "Mach den Fernseher an," daß er ihn anmacht. Und wenn er das macht, dann ist er vollkommen. In seinem Stand als Kind ist er vollkommen wenn er tut was ich ihm sage. Und ich werde kein so ein Sadist sein, daß ich von meinem Kind was verlange, was er in seinem Alter nicht bringen kann. Ich werde nicht zu ihm sagen, "Setz dich ans Steuer und fahr mich zum Nollendorfplatz!" [Gelächter] Ich wäre ein Idiot, wenn ich so was machen würde! Aber Leute trauen das Gott zu. Leute trauen das Gott zu. Und wenn sie mal gegen den Baum rasen, dann sagen sie, "Lieber Gott, da bist du schuld!" "Der Prediger hat’s gesagt!" (Ha ha!)

Verstehst du jetzt? Gott will, daß wir echt sind, daß wir tun, was er sagt. Wenn wir das bringen, dann sind wir vollkommen, entsprechend dem Stand, in dem wir stehen. Vielleicht sind wir morgen nicht mehr vollkommen. Vielleicht haben wir morgen schon mehr Licht. Dann sollten wir dem mehr Licht gehorchen. Dem, was Gott uns mehr an Kenntnis geschenkt hat, soll dem folgen. Und dann ist der ganze Streß weg. Und dann ist der ganze Streß weg, und wir wachsen hin, und eines Tages werden wir vollkommen sein wie er vollkommen ist, nämlich, wenn wir ihn sehen von Angesicht zu Angesicht. Dann, sagt die Bibel, dann sind wir nicht mehr annähernd gleich, sondern sind wir gleich. Dann sind wir gleich.

Da ist ein Unterschied zwischen "unschuldig" und "fehlerlos." Ein Unterschied zwischen "unschuldig" und "fehlerlos." Vielleicht machen wir manchmal etwas, und das Ergebnis ist verkehrt, und trotzdem ist es richtig, weil unsere Motive richtig waren. Das Endergebnis ist zwar fehlerhaft aber ich bin unschuldig, weil ich einfach nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe. Und Gott rechnet mir das nicht als Sünde an. Gott sieht mich vollkommen an, wenn ich handle in dem Maß meines Glaubens und meiner Erkenntnis, wo ich stehen kann. Nach dem behandelt mich Gott. Gott behandelt mich wie ein Kind, sagt die Bibel.

Da gibt es den Säugling, von dem erwartet Gott nicht mal, daß er selber ißt, dann füttert er sogar noch. Ich weiß, als ich mich bekehrt habe, die ersten paar Wochen, vielleicht sogar Monate, da mußte ich nicht mal laufen. Ich bin geschwebt, ha ha ha. Wolkenbank Nummer 7 war meine Privatbank. Scchht! Das war so herrlich! Und eines Tages – plupp! "Na, das ist aber nicht schön! Lieber Gott, da bist du wohl nicht mehr da!" Sagt er, "Doch, jetzt kommt die erste Lektion im Laufenlernen." Ha ha ha! Und so behandelt er uns. Und so wenn ich die ersten paar Schritte gemacht habe, dann war das Vollkommenheit in seinen Augen, denn alles, was ich bringen konnte in dem Augenblick, das habe ich gebracht.

Hilft das dir? Verstehst du jetzt ein bißchen wie Gott handelt mit uns? Okay….

Ja! Das habe ich schon öfters gehabt, daß Leute zu mir kamen und sagten, so aufrichtig und so ehrlich, "Ich möchte ja richtig leben aber ich kann’s nicht." Wollen wir mal sehen, manchmal sind auch ganz falsche Vorstellungen, gerade zum Beispiel das Verständnis der Sünde, und das Verständnis der Reife und was Gott von mir erwartet. Das bringt so viele Leute in Schwierigkeiten, weil sie kein Verständnis darüber haben. Und so ist ein anderes Problem noch. Der Mann, der zum Beispiel zu mir kam und sagte, "Ich habe nie den Sieg. Ich habe immer nur Niederlage." Der hat ein ganz falsches Verständnis von Sünde gehabt. Der hat zum Beispiel gedacht, daß wenn er ein Bild sieht von dem Kino, und ein schlechter Gedanke kommt in seinen Kopf. Dann hat er gedacht, jetzt hat er gesündigt. Du, der hat schlechte Gedanken gekriegt überall, wo er gegangen und gestanden ist, weil überall verführerische Bilder waren. Hat er eine Illustrierte genommen, plupps, waren sie da. Hat er eine Kinoreklame gesehen, plupps, war es da. Hat er das Fernsehen angemacht, da war es schon wieder. Wo er hingeht, da hat er nur schlechte Gedanken. "Ich kann nicht für Gott leben. Es ist unmöglich! Ich kriege immer nur schlechte Gedanken."

Das ist keine Sünde, hör mal zu! Das ist keine Sünde. Das ist Versuchung. Wenn du ein Bild siehst, und du bist ein normaler Mann aus Fleisch und Blut und fünf gesunde Sinne, dann kommt eine Reaktion. Das kannst du nicht vermeiden. Das wäre unnatürlich, wenn’s nicht so wäre. Dann müßtest du zum Psychiater gehen, ob du die normalen Reflexe hast. [Gelächter] Ja, ja! Aber, das ist normal!

Billy Graham hat es wunderbar ausgedrückt. Er sagt, "Du kannst nicht vermeiden, daß Vögel über deinen Kopf fliegen, aber du kannst vermeiden, daß sie ein Nest auf deinem Haupt bauen." Verstehst du? Wenn ein schlechter Gedanke mich anfliegt, dafür kann ich nichts, aber ich kann was dafür, wenn ich mit diesem Gedanken dann spiele, und sage, "Ei, ei, ei, bist du aber süß!" [Gelächter] Verstehst du, was ich meine? Das ist Sünde. Wenn ich mit meinem schlechten Gedanken spiele, das ist Sünde. Wenn ich mich damit befasse und meine Fantasie heiß laufen lassen, das ist Sünde. Und dann kommt’s von der Gedankensünde zur Tatsünde. Die Bibel sagt, "Wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde, und die Sünde bringt Tod." Aber ich kann nicht vermeiden, daß ich versucht werde.

Wenn das Sünde wäre, wenn Versuchung Sünde wäre, dann wäre Jesus einer der schlimmsten Sünder, denn die Bibel sagt, er wurde in allen Punkten versucht, gleich wie wir. Er hat eine Pubertätszeit durchgemacht. Ja, manche Leute meinen, Jesus wäre mit einem Glorienschein um den Kopf herumgelaufen, und er sagt, "Ei, ei, ei, ei, interessiert mich gar nicht!" [Gelächter] Jesus hatte ganz normale Versuchungen auf jedem Gebiet. Die Bibel schließt nicht ein Gebiet aus. Sie sagt, er wurde versucht in allen Punkten wie wir. Jesus hatte Machtgedanken in seinem Kopf. "Wenn du vor mir niederfällst, dann werde ich dir das alles geben." Jesus hatte Machtgedanken, das kam in seinen Kopf. Das kam in sein Bewußtsein hinein. Aber er sagte nicht, "Oh, ja! Da werde ich mal einen Tag König spielen!" Sondern Jesus sagte, "Scher dich weg! Ich will mit diesen Gedanken nichts zu tun haben!" "Aber du kannst berühmt werden. Spring doch einmal vom Tempel herunter. Du hast eine Persönlichkeit. Alle werden sagen, du bist der Sohn Gottes!" "Scher dich weg! Ich will damit nichts zu tun haben!" Er hat den Feind dann mit dem Wort Gottes geschlagen.

Siehst du? Jesus wurde in allen Punkten versucht wie wir. Versuchung ist keine Sünde, sondern, du triffst eine Entscheidung, eine Wahl. Du hast die Möglichkeit der Wahl. Du hast die Möglichkeit zu sagen, "Jawohl, ich werde sündigen." Oder du kannst sagen, "Ich werde nicht sündigen." Du hast die Wahl. Kein Mensch muß sündigen. Das heißt, kein wiedergeborener Mensch. Der andere steht unter dem Gesetz der Sünde und des Todes. Aber die Bibel sagt, wir, die wir von Christus herkommen, die wiedergeboren sind durch den heiligen Geist, an denen ist nichts verdammliches mehr. Die sind nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes, die sind nicht mehr in dem Zwang der Sünde sondern sie sind unter dem Gesetz der Freiheit des heiligen Geistes.

Er hat uns die Freiheit gegeben. Was für eine Freiheit? Zur Entscheidung! Genau das ist es. Er hat uns die Freiheit zur Entscheidung gegeben. Wir können sündigen – auf unsere Entscheidung hin - aber wir müssen nicht sündigen – auf unsere Entscheidung hin.

Aber das ist ein Punkt: Versuchung. Der zweite Punkt, der oft mißverstanden wird, ist Gewohnheiten. Manche Leute haben Gewohnheiten. Im Englischen sagt man so "hangovers" – so "hinüberhängendes" noch vom alten Leben. Du hast fünfzehn Jahre lang etwas bestimmtes getan, zum Beispiel geraucht. Und jetzt ist es dir klar geworden, nicht weil der Prediger es gesagt hat sondern du hast die Bibel gelesen und plötzlich hast du gelesen "Unser Leib soll ein Tempel des heiligen Geistes sein, und Gott, der heilige Geist, Gott selbst in seiner Heiligkeit wohnt in unserem Leib." Und dann wird dir plötzlich klar, "Menschenskind! Jedes mal, wenn ich rauche, vergifte ich diesen Tempel. Ich zerstöre die Gesundheit meines Leibes. Ich verpuffe Geld."

Das war ein tolles Erlebnis: in Amerika drüben stand ein Geschäftsmann auf, und er hat ein Zeugnis gegeben über das Rauchen, und er hat gesagt, "Ich habe mehrere tausend Mark verqualmt pro Jahr." Und er sagte, "Jezt habe ich eine Entscheidung getroffen. Ich werde nicht mehr rauchen." Und bei manchen Leuten geht’s spontan. Bei manchen, die haben das "Hangover". Dann kommt’s noch mal, und dann müssen sie noch mal einen Anlauf nehmen und sie müssen mehrere Anläufe machen, aber ihr Motiv und ihr Bedürfnis ist Gott zu lieben und ihm zu dienen. Und dann haut Gott ihn nicht jedes mal ein paar über den Kopf: "Schon wieder hast du gesündigt", sondern Gott hat Verständnis. Wie ein Kind, das anfängt, laufen zu lernen, fällt hin. So weiß Gott, daß wir auch hinfallen. Aber er sagt zu dir, "Stehe auf. Stehe auf. Ich werfe dir das nicht vor. Das ist ein Teil deiner Entwicklung." Gott gesteht uns eine Entwicklung zu. Wenn unser Herz rein ist, hier kommt wieder die Herzensreinheit. Die Reinheit deines Herzens ist, du rauchst zwar noch aber du willst es nicht mehr und du versuchst es – und jetzt hast du dir wieder mal eine angesteckt aber dein Herz ist trotzdem rein, weil du sagst, "Ich will das nicht!" und du machst die wieder aus. Und so lange bis du den Sieg hast. Gott gesteht dir eine Entwicklungszeit zu. Das gestehst du deinem Kind auch zu. Das ist so wichtig, daß wir diese Dinge verstehen. Die bringt die Depressionen ‘raus aus unserem Leben. Also er sagte: "Aber das Schönste, was mich so unheimlich glücklich macht ist daß ich sie nicht nur nicht mehr rauche, sondern das Schönste ist, daß die ganzen tausende von Mark, die ich bisher verqualmt habe, jetzt in die Mission gehen." Ihm wurde klar, "Ich verpuffe Geld in die Luft, zerstöre meine Gesundheit, und andere Leute leiden Hunger und können das Evangelium nicht hören weil ich so egoistisch bin. Und ich habe ja gar nichts davon. Wenn ich mir Vitaminbonbons kaufe, dann habe ich was davon, aber wenn ich rauche habe ich nichts davon." So wurde es ihm klar. So ein tolles Zeugnis. Aber er hat, glaube ich, auch eine Zeit gebraucht. Er brauchte eine Zeit. Und Gott gestand ihm diese Zeit zu. Er hatte ein reines Herz, weil seine Motive rein waren.


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Teil 4

Können wir mal lesen Matthäus 26 Vers 41? Bin gleich zu Ende. Matthäus 26 Vers 41. Aber ich glaube, das ist wichtig. Ich glaube, das ist so wichtig, daß wir diese Dinge verstehen und auch nicht nur für uns verstehen sondern daß wir anderen Menschen damit dienen können, anderen Brüdern und Schwestern helfen können wenn sie in solchen Problemen drinstecken. Matthäus 26:41. Liest du’s mal?

Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

Aha! Jesus sagt hier etwas ganz wichtiges. Er sagt, "Wenn du Sieg haben willst, mußt du wachen und beten damit du nicht in die Anfechtung fällst." Im Englischen wird es wieder etwas besser ausgedrückt. Ich lese sehr viel die englische Bibel, aber da heißt’s, "that you will not enter into temptation." Da heißt es also nicht "overcome temptation" sondern "not enter in". Das heißt, du mußt nicht mal an den Punkt kommen, wo die Versuchung so schwer wird, daß du kämpfen mußt, um es zu überwinden, sondern du sollst wachen und anbeten, daß du erst gar nicht in die Versuchung eingehest. Du mußt gar nicht so weit kommen, daß es ein Riesenkampf zwischen der Versuchung und dir gibt, so wie’s oft bei uns ist, sondern du sollst so mit Jesus verbunden sein, daß die Versuchung gar keine Gewalt über dich bekommt.

Das ist wichtig, daß wir das verstehen. Unser geistliches Leben, unser Verbindung mit Gott ist Grundvoraussetzung. Du wirst niemals – laß mich das ganz laut sagen und ganz klar sagen und direkt in dein Herz hinein sagen: Du wirst niemals ein starker Christ werden, wenn du nicht deine tägliche Zeit mit Jesus hast wo du mit ihm sprichst, wo du ihn anbetest und wo du sein Wort liest. Wenn du das nicht hast, wirst du kein starker Christ sein. Ich möchte fast sagen, du wirst es nicht fertigbringen, die Versuchung zu widerstehen. Denn diese Dinge hat Gott einkalkuliert in deinem christlichen Wandel. Wenn Gott sagt, "Du sollst mehr als Überwinder sein. Du brauchst nicht der Sünde unterlegen zu sein. Du kannst rein leben," dann hat er diese Dinge mit einbezogen, daß du tust, was er sagt. Und er hat gesagt, "Wache und bete, damit du nicht in Anfechtung fallst." Er sagt in anderen Worten, "Wenn du nicht wach bist, wenn du nicht betest, wenn du nicht Gottes Wort ißt" – wie wir neulich in der Predigt gehört haben – "dann hast du keine Voraussetzung, dem Feind zu widerstehen. Du wirst fallen."

Das ist so natürlich wie nur irgend etwas. Wenn ich nicht täglich meine drei Mahlzeiten habe, da werde ich schwach. Und wenn ich eine Woche faste, dann komme ich ganz klapprig daher, und genau ist es auch mit unserem geistlichen Leben. Wenn wir nicht geistliche Speise zu uns nehmen, woher soll’s kommen? Gott hat auch im geistlichen Leben Gesetzlichkeiten genau wie im natürlichem Leben. Okay?

Weißt du, das hilft mir so, in letzter Zeit mache ich das. Ich habe auch nicht so ganz regelmäßig mein Gebetsleben, mein geistliches Leben gehabt und deswegen war’s auch nicht immer das, was es hätte sein sollen. In der letzten Zeit habe ich mir diese zwei Schallplatten aus Amerika mitgebracht, die mit diesen Anbetungschorusen, und dann habe ich noch eine Schallplatte mit Hammond-Orgel Musik, wo nicht gesungen wird, weil Singen lenkt ab. Und dann lege ich diese Hammond-Orgel Musik auf wo nur Anbetungschoruse, aber nur gespielt werden. Und dann setze ich mich hin und dann schlage ich meine Bibel auf und dann mache ich mir bewußt, jetzt rede ich mit Jesus, jetzt habe ich Audienz beim König aller Könige. Und dann läuft im Hintergrund diese ganz leise Background-Musik und dann fange ich an, die Bibel zu lesen.

Und Gott spricht zu mir in letzter Zeit. Es ist so wunderbar. Diese ganzen kernigen saftigen Botschaften die ich habe, die sind alle Ergebnis aus diesen stillen Stunden. Und Gott gibt mir Gedanken und er spricht zu mir. Und weißt du, ich werde so froh und ich werde so glücklich. Und dann habe ich eine Zeitlang meine Bibel gelesen. Und dann kann ich nicht mehr. Dann kann ich nicht mehr lesen. Dann packe ich die Bibel beiseite und dann lege ich meine andere Platte auf mit den Anbetungschorusen [Gelächter].

Zur Zeit mache ich es so. Vielleicht mache ich’s in zwei Wochen schon nicht mehr so, aber zur Zeit ist das meine Hilfe. Gott hat uns auch Hilfen gegeben. Und wenn ich dann diese Musik auflege, wie wir vorher gesungen haben, diesen Chorus, dann hilft das mir, ja? Das bringt einfach eine Atmosphäre, genau wie die Black Sabbath eine Atmosphäre in dein Zimmer bringt und du fängst an "Ääääääh…" [Gelächter]. Genau so ist es wenn du Anbetungsmusik in deinem Zimmer hast. Das bringt eine Atmosphäre. Das macht es dir leicht anzubeten. Und dann kniee ich dahin und halte meine Hände hoch und sage, "Oh, Jesus, ich habe dich so lieb. Oh, ich danke dir. Du hast mir so viel klar gemacht heute morgen. Du hast mir so viel mitgegeben. Auf dem Weg hast du zu mir gesprochen. Ich preise dich."

Und weißt du, seit der Zeit, seitdem ich das mache, wache ich morgens um halb vier, vier auf, und ich kann nicht mehr schlafen für eine Zeitlang. Ich fange an zu beten. Dann fällt mir der ein und das ein und das ein und dann bete ich und dann anbete ich eine Zeitlang und dann werde ich wieder müde und schlafe weiter. Und dann wache ich morgens auf, und morgens wache ich nicht auf voller Depressionen – "Ach, schon wieder so ein Sch—ßtag, und…" [Gelächter] Ja, ehrlich! Sondern morgens wache ich auf, und ich gehe ‘raus, so ein bißchen betäppert und lausig, ja? Und dann ins Bad ‘rein und strahlt kaltes Wasser ins Gesicht: "Guten Morgen, Jesus! Halleluja!" Ha ha! Und der Tag läuft viel besser. Er läuft viel besser! Und die Gegenwart Gottes ist da.

Und wenn jetzt Versuchung kommt – das merke ich, das merke ich – wenn jetzt Versuchung kommt, die kommt. Die kommt auch in den Tagen wo ich gut stehe im Glauben. Aber jetzt wenn die Versuchung kommt, da kommt der Teufel und sagt, "Komm mal," ich sage "Nee-ee". [Gelächter] Aber wenn ich meine stille Zeit nicht gehabt habe und wenn ich in meinem Herzen nicht die Verbindung zu Jesus habe, weißt du wie’s dann geht? Er sagt, "Komm mal." Ich sage: "Neee?"…[Gelächter] Weißt du was ich meine? [Stöhnt, als ob er gegen seinen Willen gezogen wird] Und dann schließlich – bahh. Und dann, "Ohh… Und das passiert dir. Menschenskind, Menschenskind! Du bist Verkündiger des Evangeliums und du predigst und du bist Christ schon so lange und, … ach. Ja, ja, ich hab’s schon immer gesagt, du wirst kein guter Christ." Dann muß ich mir selber wieder klar machen, "Gott, danke Jesus, danke, daß ich zu dir kommen darf." Das ist so gut, daß man kommen darf, nicht? Gott hat dich nicht zum Roboter gemacht. Er hat nicht den Guter-Junge-Knopf angestellt, und jetzt immer: "Hahaaaa!" [Gelächter] Jetzt machst du alles, was gut ist! Du hast nur noch Antenna für’s Gute. "Ah, hör auf! Ah! Nur das Gute!" Nein, so ist es nicht, sondern genau wie vor dem Sündenfall. Du hast den Zustand wie vor dem Sündenfall. Du bist im Garten Eden. Gott spricht wieder mit dir. Der Kontakt mit Gott ist wiederhergestellt und Gott wandelt wieder mit dir - aber der Baum ist da. Der Baum ist da. Der Baum ist jeden Tag da. Jeden Tag sind die Früchte lieblich anzusehen. Jeden Tag. Aber du sagst "Nein! Ich habe mich entschieden. Ich werde für Jesus leben und ich liebe ihn mehr als ein Moment Vergnügen und dann ein Sündenfall. Ich liebe Jesus mehr." Du triffst eine Entscheidung und das bewahrt dich vor der Sünde.

So, deine ganzen Gedanken, alles kann gebraucht werden von Gott. Ich habe am letzten Mal darüber gesprochen, wie Gott unsere Talente segnen kann, daß du bessere Musik machst, daß du schönere Gedichte schreibst, für Gott, für Gottes Ehre. Ja! Ich habe erzählt wie die Rose Shakarian Orgel gespielt hat, als die Mikrophone ausgefallen sind und tausende von Leuten saßen da und nichts war da und da war ein großer Redner bestellt. Er sollte über die Taufe im Heiligen Geist sprechen, daß die Leute erfüllt werden mit dem Heiligen Geist. Und die ganze Anlage, die elektrische Anlage war ausgefallen und er konnte nicht so schreien, daß die ganz hinten die paar tausend Leute es noch hörten, und er konnte nicht sprechen. Das war menschliches Program. Und da kam Rose Shakarian und setzte sich an die Orgel, und die hatte einen separaten Lautsprecher, und fing an zu spielen "Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte" und fing an zu singen. Und der Heiliger Geist kam auf Rose Shakarian und sie fing an zu singen und Gott gab ihr ein Volumen, ein Stimmvolumen, das war wie sie einen künstlichen Lautsprecher vor dem Mund hätte im Unsichtbaren. Die ganze Halle wurde erfüllt von dem Gesang: "Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher zu" Und das war wie eine Salbung über den ganzen Raum. Kamen Menschen, schloßen ihre Augen, fingen an zu weinen, hielten die Hände hoch, und innerhalb von ein paar Minuten waren mehrere hundert Leute geistgetauft in diesem Raum. Das kann Gott tun. Ich hab’s neulich gesagt, ich hab schon Opernsängerinnen singen hören wie Maria Callas mit einer Perfektion, menschlichen Perfektion - hat mich vollkommen kalt gelassen. Und dann höre ich ein Kinderchor singen unter der Salbung des Heiligen Geistes, und du, das tut was. Innen wird alles warm und fühlt sich gut an. Das macht den Unterschied, wenn der Heilige Geist darauf ist.


Und wenn du malen kannst, bete daß der Heilige Geist deine Talente gebraucht, daß du besser malen kannst zur Ehre Gottes. In Amerika sind Jugengruppen da, die schreiben ihre eigenen Musicals. Sie haben ihre Musicals, sie vertonen das und führen’s zu Weihnachten auf. Rich Cook hat ein Musical geschrieben jetzt, "Pentecost" – "Pfingsten" – und Leute werden geistgetauft und fangen an, Gott zu loben und zu preisen und bekehren sich während des Musicals, weil’s unter der Salbung des Heiligen Geistes geschrieben worden ist. Gott will das bei uns tun. Gott will, daß wir nicht immer unsere englischen Choruse singen, die wir von drüben übernommen haben. Solange wir nichts Besseres haben ist es wunderschön. Aber ich glaube, daß hier Leute sind, die haben Talente, deutsche Psalmen zu vertonen, daß wir unsere Bibel nehmen können und können selber singen. Amen? … (Das [???] so bescheiden!) [Gelächter].

So Schade, daß einige der vernünftigsten und intelligentesten Leuten für die Mafia arbeiten, die schönsten Frauen am Siebzehnten Juni stehen. Warum können wir nicht die Gaben die Gott uns gegeben hat… [Gelächter] … Warum können wir die Gaben die Gott uns gegeben hat nicht dafür einsetzen, daß Menschen für Jesus gewonnen werden? Das sollte unser ganze Sinn und Inhalt sein. (Was ich damit sagen wollte ist der Teufel gebraucht die Frauen um Männer zu verführen. Und warum kann Gott nicht Frauen gebrauchen, die ihre Schönheit und ihre Talente die Gott ihnen gegeben hat dafür einzusetzen, daß Männer für Gott gewonnen werden? Ich glaube das. Ich glaube das. Mir tut es leid, wenn ich so viele schöne Menschen zur Hölle fahren sehe). Keine Heiligen werden gemacht über Nacht. Du schläfst heute Abend nicht ein als Volkhard Spitzer und morgen früh wachst du auf als der heilige San Franziscus. [Gelächter]. So geht es nicht.

Charakter wird gebaut in der Versuchung und in der Widerstehung der Versuchung. Dadurch wirst du stark. Im Kampf wirst du stark, im Kampf wirst du bewährt, im Kampf hast du Sieg, im Kampf machst du deine Erlebnisse mit Gott. Und so wirst du ein Heiliger.

(Ach, ich muß hier streichen was ich hier sagen wollte).

Ja! Aber das müssen wir noch lesen! Das müssen wir lesen, sonst ist die Sache nicht rund! 1 Johannes, Kapitel 2. Schlag’s auf. Jeder! Das ist wichtig, daß wir das lesen.1 Johannes, Kapitel 2, und können wir den ersten Vers lesen? Das schreibt der Apostel Johannes in ganz hohem Alter an eine der Gemeinden. Hat’s jemand, kann’s laut lesen? 1 Johannes 2:1.

Meine Kindlein, solches schriebe ich euch, auf daß ihr nicht sündigt. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

Aha. "Meine lieben Kinder. Dies schreibe ich euch, daß ihr nicht sündigen mögt" oder "daß ihr nicht sündigt." Das ist die Norm, schreibt Johannes hier. Das ist die Norm. "Dies schreibe ich, daß ihr nicht sündigt." Und dann kommt im Englischen "if". Das ist konditional. "Wenn aber es einmal…" Das ist die Ausnahme. Die Regel ist, daß ihr nicht sündigt, sondern daß ihr überwindet. "Wenn es aber mal passiert, dann haben wir einen Advokaten - oder einen Fürsprecher - beim Vater, nämlich den Herrn Jesus Christus." Und um das zu untermauern lesen wir 1 Johannes 3:8. Das ist wichtig, damit wenn ihr nachher das selber mal studiert, daß ihr nicht durcheinander kommt hier. 1 Johannes 3:8.


Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt vom Anfang. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre.


Au, Backe! Das ist ein Satz! Wer sündigt, der ist vom Teufel. Wer von euch hat noch nie gesündigt? Da seid ihr also alle vom Teufel. Ja, was ist jetzt los? … Nee, nee, nee, nee. Das ist wichtig, daß man jetzt weiß, was im Griechischen hier steht. Hier steht geschrieben im Griechischen, das kommt im Deutschen und im Englischen auch nicht so ‘raus, "Wer aber beständig in der Sünde lebt…" "Wer beständig Sünde tut…" Im Englischen ist da die "-ing" Form, "who is sinning", kontinuierlich, verlaufend, beständig. Wer beständig sündigt, der ist vom Teufel. Denn wer wirklich wiedergeboren ist, der kann nicht beständig sündigen. Der wird vielleicht mal von der Sünde überrümpelt, oder er fällt auf die Nase, aber er will nicht sündigen. Er wehrt sich dagegen. Er – entschuldigt – ein echt wiedergeborener geisterfüllter Mensch, was tut er mit der Sünde? Er haßt die Sünde. Er haßt die Sünde. Wer Gott liebt, der haßt die Sünde. Ein Mensch, der nicht die Sünde haßt, der hat noch nicht die richtige Liebe zu Gott. Wenn ich wirklich jemand liebe, wirklich jemand tief liebe, und Gott wirklich tief liebe, und ich weiß, die Sünde zerstört die Menschen. Die Sünde zerstört den Plan Gottes im Leben der Menschen. Die Sünde kommt direkt vom Teufel. Dann kann ich nichts anders als die Sünde hassen, wenn ich Gott liebe. Und das ist auch was die Bibel sagt: "Wer der Welt Freund ist," - Weltgeist, wer noch das Unwiedergeborene, das Sündige liebt, das Weltwesen, - "in dem ist nicht die Liebe zum Vater". Wer beständig in der Sünde lebt, der ist vom Teufel. Denn Jesus ist gekommen um die Werke des Teufels zu zerstören. So, das ist nicht von, wenn einer mal überwältigt wird von der Sünde, oder der Schwachheit nachgibt und er bereut es nachher, sondern das ist hier wenn einer sich wohl fühlt in der Sünde und in der Sünde lebt und ein Sünder ist.

Wir sind keine Sünder mehr, wißt ihr das? Wir sind keine Sünder mehr. Das Wort "Sünder" in der Bibel ist gebraucht bei dem unerlösten Menschen, der in der Sünde lebt. Das ist in der Bibel nach ein Sünder. Wir sind nicht mehr Sünder, sondern wir sind Gottes Kinder. Wir sind begnadigte Sünder allenfalls. Wir sind begnadigte Sünder. Aber wir sind jetzt Gottes Kinder. Gott sieht uns nicht mehr als Sünder, als Verlorene, als in der Sünde Lebende, sondern Gott sieht uns als seine Kinder. Das heißt nicht, daß wir vollkommen ohne Sünde sind, aber wir sind nicht mehr unter dem Gesetz und dem Zwang der Sünde. Wir sind Gottes Kinder. Ich glaube, das ist wichtig, daß wir das verstehen.

Und jetzt 1 Johannes 1:9, die letzte Bibelstelle. 1 Johannes 1:9. Das gehört einfach noch dazu, sonst ist die Sache nicht rund. Wer hat’s liest’s.

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.

Aha! Das ist so wichtig. Viele Leute haben niemals echt Vergebung erlangt. Weißt du warum nicht? Weil ihr Herz nicht rein ist. Wenn mein Herz rein ist, ohne Fassade, echt ist, dann hasse ich die Sünde. Und dann komme ich zu Gott und ich bekenne ihm meine Sünde. Und dabei bleibt’s bei vielen. Sie bekennen Gott ihre Sünde. Aber das ist nicht alles. Wenn du wirklich Vergebung deiner Sünde willst, dann mußt du nicht nur deine Sünde bekennen und überführt sein von deiner Sünde, sondern du mußt dich auch abwenden von deiner Sünde, die Sünde hassen und im Stich lassen. Nur dann wird dir wirklich Vergebung zuteil. Alles andere ist nämlich Heuchelei.

Aber viele Leute, die hassen die Sünde nur aus dem Grunde, weil sie geschnappt worden sind. Die hassen nicht ihre Tat, sondern die heulen und hassen die Tatsache, daß sie dabei geschnappt worden sind, daß man jetzt weiß, wer sie in Wirklichkeit sind. Aber das ist keine Bekehrung, das ist keine Vergebung, sondern wenn ich ihm meine Sünde erkannt habe, und meine Sünde mir leid tut, ich meine Sünde bereue und komme zu Gott und bekenne ihm meine Sünde, und sie tut mir leid; ich bin überführt von meiner Sünde, und ich sage, "Jesus, ich bin bereit, meine Sünde zu lassen. Ich hasse diese Sünde." Dann sagt die Bibel, dann tut er etwas. Zwei Dinge tut er. Er vergibt uns unsere Sünde, und er tut mehr: er reinigt uns von aller Untugend. Das heißt nicht nur, er vergibt dir deine Sünde, sondern er bricht auch die Macht der Sünde in deinem Leben. Aber dazu gehört eben dieses aufrichtige Überführtsein und sagen, "Ich hasse die Sünde" oder "Ich will sie hassen." Sonst ist keine Vergebung. Sonst ist es bestenfalls ein Bedauern, daß du eben geschnappt worden bist. Dann wird keine Veränderung kommen. Wenn du deine Sünde nicht haßt, wird keine Veränderung kommen. Du kommst in Wirklichkeit nur zu Gott und sagst, "Jesus, vergib mir meine Schuld," damit du nachts besser schlafen kannst, weil dich nachts dein Gewissen dich quält und du willst besser schlafen, sagst du "Jesus, vergib du meine Sünde! Ah ja, jetzt habe ich wieder ein Trostpflaster drauf." Aber du hast noch keinen Haß zur Sünde. Und weil du keinen Haß zur Sünde hast, wirst du sehr wahrscheinlich morgen der Sünde wieder die Tür öffnen. Erst dann, wenn du die Sünde haßt und ablehnst, in dem Moment bist du gefreit dagegen, daß die Sünde wirklich wieder Macht über dich gewinnt.

Und dann, wenn du gut machen kannst - das gehört auch zur Vergebung - wenn du gut machen kannst, machst du wieder gut. Wenn du einen Betrag gestohlen hast, dann gehst du hin und gibst es zurück. Ich habe mich neulich gefreut am Sonntag Morgen als dieser Brief da lag: "Ich möchte meine 300 Mark zurückgeben, die ich gestohlen habe." Ich glaube, das ist fantastisch! Wenn jemand nicht nur ein billiges Wort sagt, "Jesus, vergib mir, damit ich nachts besser schlafen kann," sondern "Jesus, ich hasse meine Sünde! Oh, Gott, wie habe ich dir weh getan! Und Jesus, ich möchte das wieder gut machen." Dann ist wirklich Vergebung zuteil geworden und dann ist auch Befreiung da.

Weißt du warum viele Leute herumlaufen mit Depressionen? Weil sie keine Vergebung ihrer Schuld haben, weil sie selber im tiefsten Innersten wissen, daß sie mit Gott einen Trick spielen wollten, daß sie nur eine billige Vergebung wollten ohne eine Reinigung von der Sünde, und das geht zusammen. Gott vergibt uns und er reinigt uns von aller Untugend. Gott möchte die Macht der Sünde in deinem Leben brechen. Und solange du das nicht zuläßt, solange du sagst, "Jesus, vergib mir, aber ich sündige weiter. Morgen werde ich es wieder tun." Solange ist es nicht wahr, ist nicht aufrichtig und nicht echt, und du hast keine Vergebung deiner Schuld bekommen. Und dann schleicht die Depression nach. Deswegen laufen so viele Christen mit Depressionen herum. Das ist eine Ursache, nicht die einzige, aber die eine Ursache, weil so viel unvergebene Schuld da ist. Und dann hast du die Leute die kein Zeugnis, keine Freude haben, keinen Sieg haben, kein strahlendes Gesicht haben, keine leuchtenden Augen haben, keine Heilsgewißheit haben. Das sind diese ewigen christlichen Kriecher, die mehr Schande für Gott bringen als Lobpreis.

Manche sagen, "Ja, ich nehme Jesus auf als den Heiland aber nicht als den Herrn." Du, das ist ein Trugschluß. Wenn du sagst, "Jesus, komm zu mir herein in mein Leben", dann kommt er als der Heiland aber auch gleichzeitig als der Herr. Jesus ist nicht schizophren. Er teilt sich nicht. Er ist der Heiland und er ist der Herr, der Herr des ganzen Universums und er kommt nur in dein Leben hinein wenn du bereit bist, ihn als Heiland und als Herrn aufzunehmen.


Das Ergebnis ist Reinheit. Reinheit. Eine Kraft wird frei in deinem Leben. Freude kommt in dein Leben hinein. Nicht Glücklichsein, dieses Oberflächliche, sondern eine tiefe innere Freude kommt hinein. Eine Freiheit kommt in dein Leben hinein. Du bist frei. Dann erfüllt sich die Bibelstelle: "Wen der Sohn Gottes frei macht, der ist ganz frei." Dann ist Freiheit da. In dem Moment wo Freiheit da ist, wo dein Geist frei ist, deine Seele frei ist, werden schöpferische Kräfte frei. Du kannst nicht für Jesus Psalmen vertonen wenn dein Innerstes gebunden ist an Sünde und versklavt und verkettet ist. Aber wenn du frei bist, dann jubelt dein Geist. Und dann ist es leicht, Psalmen zu vertonen. Die Führung von Jesus ist in deinem Leben. Das ist alles was mitkommt. Die Gaben des Geistes können in dein Leben kommen. Seine Gegenwart ist so real in einem reinen Leben, in einem Menschen, der ein reines Herz hat. Die Liebe Gottes is da, und deine Gedanken werden klar, und du hast einen Zweck für dein Leben. All das kommt mit Befreiung von Schuld und Sünde wenn du ein reines Herz hast. Das ist alles was Gott hineinschenkt in dein Leben.

Du kennst das Gegenteil auch. Das Gegenteil ist Stolz, Arroganz, Heuchelei, Trickspielen mit Leuten, Trickspielen – (meinen Trickspielen zu können, das geht ja gar nicht mit Gott) – indem man Masken trägt, innere Gebundenheit, Verzweiflung, Frustration, Vakuum, ein übersteigertes Einsamkeitsgefühl, Durcheinander, diese ups-and-downs und ups-and-downs, Depression, ein bißchen Freude, Aufrichtung, wieder Depression. Ein bißchen Helligkeit, wieder Depression. Das ist kein Leben mit dem man leben kann. Das ist kein Sieg.


Aber wenn du reines Herzens bist, glaube ich, wird buchstäblich sich das erfüllen, was die Bibel sagt: "Du wirst Gott sehen." Du wirst ihn sehen einmal von Angesicht zu Angesicht und er wird dich persönlich durch den Himmel führen. Aber auch hier, auf dieser Erde wirst du Gott sehen. Du wirst Gott sehen in der Freude die er dir gibt. Du wirst Gott sehen in dem Frieden den du hast. Du wirst Gott sehen in der Führung die in deinem Leben ist. Du wirst Gott sehen in den schöpferischen Taten die du vollbringst. Du wirst Gott sehen in der Gemeinschaft und der Offenheit deiner Persönlichkeit, daß du kontaktfreudig bist. Viele Leute sind nur deshalb kontaktarm – viele, nicht alle – sind deshalb kontaktarm, weil Schuld sie bedrückt, und das ist wie eine Mauer, wie eine Isolation. Die kommen nicht aus sich heraus. Ich habe gesehen, wie Menschen frei geworden sind von Schuld und Sünde.Bumm! Das war wie eine Mauer gesprengt worden. Die wurden plötzlich kontaktfreudig und offen und extrovertiert und freudig. Und so viel, so viel was Gott in einem Leben tut.

"Selig sind die, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott sehen."


Quelle: http://www.geocities.ws/bprice1949/nolli.html im Oktober 2016 kopiert.








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Gott ist nur ein Gebet weit entfernt


Predigt von Volkhard Spitzer in der St. George´s Church in Berlin am 13.1.2013
Psalm 66: 16–20: 15 Ich will dir Brandopfer bringen von fetten Schafen / mit dem Opferrauch von Widdern; ich will opfern Rinder mit Böcken. Sela. 16 Kommt her, höret zu alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an mir getan hat. 17 Zu ihm rief ich mit meinem Munde und pries ihn mit meiner Zunge. 18 Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören. 19 Aber Gott hat mich erhört und gemerkt auf mein Flehen. 20 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet (Bruns-Übersetzung)
Dies ist die Lobeshymne eines von Gott Begeisterten.
Man spürt die Freude, das Mitteilungsbedürfnis – „Kommt her und hört:“
Gott hat mein Gebet erhört – Gott ist nur ein Gebet weit entfernt.
Wie wohltuend sind solch positive Echos auch von unseren Zuschauern. Sie sind  Ermutigung – und gelegentlich geht die Zuschrift über ein gutes Kompliment oder eine so notwendige finanzielle Unterstützung hinaus und liefert geistliche Inspiration.
Dieser Tage erhielt ich solch eine Postsendung mit einer DVD als Inhalt.
Titel: Gott ist nur ein Gebet weit entfernt!
Eine Hope for Tomorrow-Fernsehzuschauerin und tiefgläubige Verkündigerin, – eine mit Bodenhaftung! – war durch den ständig wiederkehrenden Schlusssatz in meiner
Predigt: „Der Himmel ist nicht leer und Gott ist nur ein Gebet weit entfernt“ so angesprochen, dass sie darüber in ihrer Kirche eine Predigt hielt.
Außerdem ließ sie auf der DVD einen Unternehmer zu Wort kommen, der durch Jesus eine totale Wende in seinem Leben erfuhr. Sie schrieb, dass unsere Sendungen Hope for Tomorrow diesem Unternehmer nach einem Absturz in seinem
Leben sehr viel Mut gegeben haben, wieder ganz neu anzufangen. Hören wir seine Geschichte:
Uwe wurde1960 geboren.
Schon in der Kindheit – so erzählt er – wusste er irgendwie, dass Gott existiert, und er fühlte sich von diesem Gott geliebt.
Schon bevor er von den Eltern in eine religiöse Gemeinschaft mitgenommen wurde, hatte er das starke Empfinden des Schutzes, und oft spürte er intensiv eine innerlich wahrgenommene Ansprache:
„Du bist mein Kind. Ich bin immer bei dir.“
Dieses innere Wissen ist natürlich prägend. Uwe entwickelte sich zum Strahlemann.
Überall wo er auftauchte, konnte mit seinen Fähigkeiten Menschen überzeugen und
mitreißen. „Das geht nicht“ – gab es für ihn nicht. Krankheit war ihm ein Fremdwort.
Er lebte und fuhr auf der Überholspur.
Dann kam eine Zeit, in der Uwe die Enge und den Druck der Religionsgemeinschaft
mehr und mehr zu spüren bekam. Zitat: „Durch diese Enge wurden Menschen
tyrannisiert. Ich rebellierte und entfernte mich aus der Gemeinschaft – leider, damit auch mehr und mehr vom Glauben.“

Als der Vater starb, fand sich Uwe seines letzten vertrauten Menschen beraubt. ---
Obwohl er sich auf Abwegen befand, ließ Gott ihn nicht fallen. Schutz hatte ER ihm zugesagt, und diesen Schutz erlebte Uwe gleich bei mehreren schweren Unfällen in dramatischer Weise. Ein Unfall endete mit Totalschaden für das Fahrzeug, er kam
ohne Schramme davon. Die herbeigerufenen Polizeibeamten bezeichneten das Überleben bei diesem Totalschaden als Total-Wunder.
In seinen Dreißigern machte sich der Uwe selbstständig.
Nebenberuflich hatte er erfolgreich eine Firma gegründet.
Angespornt durch die Reihe seiner Erfolge, zählte für Uwe jetzt nur noch ehrgeiziges Streben nach Ruhm und Wohlstand.
Beides hat er aus eigenen Kräften erreicht:
Auf einem Hektar Land stand eine eindrucksvolle Immobilie,
eingerichtet vom Feinsten.
Die Umsätze in der Firma lagen im Millionen-Bereich.
Es gab interessante Geschäftsverbindungen im In- und Ausland.
Das alles erinnert an den Ausspruch des selbstgefälligen Nebukadnezar, -
nachzulesen in der Bibel, im Buch Daniel Kapitel 4, -
als Uwe sich selbst sagte: „Ich bin angekommen – ich habe meinen Traum erfüllt“,
quasi: „Ich kann nur noch nach den Sternen greifen.“
Doch wie in der biblischen Geschichte von Nebukadnezar platzte der Traum wie eine Seifenblase. Puff! – Nur einen Monat später war alles weg.
Ein Zusammenbruch ließ Uwe wie gelähmt zurück.
Er kroch mühsam die Wände seiner prächtig ausgestatteten Immobilie
entlang. Er selbst erzählt: „Ich scheute das Licht wie ein Vampir.“
Zutiefst depressiv war Uwe höchst selbstmordgefährdet.
Einige Christen erkannten seine Situation und nahmen sich seiner an. Gläubige
Menschen bildeten einen Gebetskreis für ihn. Ein Ehepaar, dem er sich anvertraute,
nahm ihn drei Monate lang auf. Er saß in deren Garten und überlegte nur: „Welcher
Baum ist geeignet, um ein Seil mit Schlinge daran anzubringen?“
Das allgemeine Urteil über den schwer Depressiven lautete:
Dem kann kein Mensch mehr helfen.
Finanziell ging es rapide bergab. Der Makler biss sich am Versuch, die Immobilie zu
verkaufen ein ¾ Jahr die Zähne aus. Nichts geschah. Alles was aufgebaut worden
war, zerbröselte zusehends. Die Familie, die Firma, das Vermögen, Hoffnung und der
Lebensmut. Kaum jemand hätte solch eine Tragödie überlebt.
Am Tiefstpunkt seines Lebens angekommen, als es keinen Weg mehr zu geben
schien, fand Uwe zu seinem Glauben zurück, er fand zurück zu dem, der allen
Menschen sagt:
ICH BIN…
ICH BIN DER WEG…,
ICH BIN DIE WAHRHEIT…
ICH BIN DAS LEBEN,
er fand zurück zu dem, der ihm einst zugesagt hatte: Ich werde dich nie verlassen.

Uwe fing an Gottes Wort, das Evangelium von Jesus regelmäßig zu lesen,
er fing an regelmäßig mit Gott über sein Leben zu reden, d.h.
regelmäßig zu beten, regelmäßig den Gottesdienst der Gemeinde zu besuchen.

Uwe erlebte eine ganz persönliche Erweckung…und unsere lebensfrohe, geistlich
wache Hope for Tomorrow-Zuschauerin Uschi nahm ihn daraufhin schließlich auf und stellte ihm ein Zimmer mit Dusche zur Verfügung.
„Gott ist nur ein Gebet weit entfernt“ - wurde zur persönlichen Erfahrung Uwes. ---
Kurze Zeit später konnte die Immobilie verkauft werden. Durch das Eingreifen Gottes und die Hilfe von christlichen Freunden wurde Uwe mehr und mehr heil.
Er wurde völlig schuldenfrei. - In seiner Situation ein weiteres Wunder!
Mit neuer Gesinnung und neugewonnenem Gottvertrauen konnte er vor wenigen Monaten auch beruflich einen Neuanfang wagen.
Wie ein Saulus war er von hohem Ross tief gestürzt,
aber dabei hat auch er den gesehen, der lange auf ihn gewartet hatte. Jesus, der Sohn Gottes, hatte ihn nie verlassen.
Übrigens: Sechs Jahre lang hatte ein Freund dafür gebetet, dass Uwe zum Glauben an den lebendigen Gott zurückfindet. „JC hat mich vor Suizid bewahrt“, bekennt heute Uwe gern, wann und wo immer sich eine Möglichkeit bietet.
Gott ist nur ein Gebet weit entfernt!
a) ---- Manchmal fühlen wir Seine Gegenwart, Seine Nähe nicht.
Das heißt nicht, dass er uns verlassen hat.
Kennen Sie das wunderbare Gedicht von Margarete Fishback Powers,
„Spuren im Sand“?
Ich wollte unbedingt, dass Sie es heute hören.
„Eines Nachts hatte ich einen Traum.
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines
Lebenswegs, nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
‚Herr, als ich anfing dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen,
auf ALLEN Wegen bei mir zu sein.
Jetzt aber sehe ich, dass in den schweren Zeiten meines Lebens
nur EINE Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?‘
Da antwortete er:
‚Mein liebes Kind, ich liebe dich und ich werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
DA HABE ICH DICH GETRAGEN‘.“
Rückblickend würde Unternehmer Uwe dem sicherlich zustimmen.
b) ---- Manchmal fühlen wir Gottes Nähe nicht, weil wir schwach oder krank sind
und meinen, Gott hätte sich von uns entfernt.
Gefühle sind nicht zuverlässig, schon gar nicht, wenn wir müde, ausgepowert und
schwach sind!!!
Wir leben nicht aus dem Gefühl, sondern aus Glauben an Gottes Wort.
So widerstand Jesus den Attacken des Feindes.
Er entgegnete in der Wüste nicht mit Aussagen seiner Gefühle, sondern mit
„Es steht geschrieben!“
Gottes Wort hat Kraft.
Gottes Wort bringt Licht ins Leben!
Gottes Wort bringt Befreiung und Sieg.
Deshalb müssen wir es kennen.
Eine meiner Lieblingsbibelstellen, Römer 8,38:
„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte, noch Gewalten,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Hohes noch Tiefes, noch irgendeine andere Kreatur“
- Paulus will nichts auslassen!!! -
„uns trennen kann von der Liebe Gottes, die uns in JC, unserem Herrn,
entgegengekommen ist.“
In Hebräer 13,5 und 6 steht geschrieben:
Gott hat gesagt: „Niemals werde ich dir meine Hilfe entziehen, nie dich im Stich
lassen. Wir dürfen also getrost sagen: - das ist unser Bekenntnis:
Der Herr steht mir bei, nun fürchte ich nichts mehr.
Was könnte ein Mensch mir schon tun?“
Gott hat gesagt – deshalb sagen wir – darum geht es.
Gottes Wort ist ein Licht auf unserem Wege - nicht unsere Meinung, nicht die
Meinung anderer, auch nicht unsere schwankenden Gefühle.
Lies es – verinnerliche es und es wird dich leiten.
Wenn du es nicht alleine schaffst – such dir positive christliche Freunde, die mit dir
beten, mit dir Gottes Wort lesen und dir behilflich sind, zum Beispiel einen Hauskreis.
Auch Uwe, der Unternehmer, brauchte solche wirklich gläubige Gemeinschaft um
wieder Fuß zu fassen.
c) --- Manchmal fühlen wir Gottes Nähe nicht, weil unser Gewissen belastet ist
und wir uns schuldig fühlen.
Schuldgefühle trennen uns von Gott. Wir sind nicht mehr frei! Aber wir brauchen in
dieser Trennung nicht bleiben. Wir können willentlich umkehren von falschen Wegen,
unser Leben wieder in Ordnung bringen und Gott um Vergebung bitten.
Er ist mehr als willig uns in Liebe zu vergeben.
So steht es in Gottes Wort: 1. Johannes-Brief, Kapitel 1.
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die
Wahrheit ist nicht in uns. – Alle Menschen haben gefehlt! – Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
Da kehrt die Freude und Freiheit, Leben satt zurück.
So erfahren wir immer wieder aufs Neue:
Der Himmel ist nicht leer und Gott ist nur ein Gebet weit entfernt.

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Wo Gottesmenschen sind, ist Segen

(von Volkhard Spitzer)

Gottes Prophet Jesaja erblickt in der Zukunft eine von Gott inspirierte Regierung, Persönlichkeiten mit besten Führungsqualitäten, und beschreibt die Auswirkungen für die Menschen um sie her.

Was Jesaja sagt, kann aber grundsätzlich für alle mit Gott verbundenen Führungskräfte gelten – zu allen Zeiten, in allen Bereichen des politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und religiösen Lebens. Es ist eigentlich anwendbar auf jeden unter uns, denn unser Denken und Handeln beeinflusst unsere Umgebung. Wir alle leitendurch Vorbild oder Versagen!

Jesaja 32,1–2 sagt:

Leitende Personen, die mit Gott leben, sind für die Menschen

– wie ein schützender Raum vor dem Sturm,

– wie Wasserbäche, die durch trockenes Land fließen,

– wie Schatten eines gigantischen Felsens in einem von Hitze und Durst erschlafften Land.

In Zeiten der Krise und der Bedrängnis sind solche Menschen eine Wohltat für ihre Umgebung. Sie resignieren nicht, sie ziehen sich nicht zurück, sie geben nicht auf – sie gehen voran!
Sie leiten andere Menschen durch ihr Vorbild!
Sie wissen, dass ihre Führung und Versorgung letztlich nicht von ihrer Firma, nicht von ihrem Vorgesetzten, nicht vom Staat, nicht von der Wohlfahrt kommt, sondern dass letztlich Gott selbst die Quelle ihrer Versorgung ist. Sie sind offen für sein Wirken und erleben oft wahre Wunder.

Unsichere Zeiten

Wenn sich die Lebensumstände um uns her eintrüben, ist es leicht, deprimiert zu sein, sich einzubunkern und eine passive Überlebensmentalität zu entwickeln.

Es ist leicht, in Zeiten des Gegenwinds unsere Träume, unsere Vision zu verlieren, die Flinte ins Korn, den Glauben über Bord zu werfen und sich als Opfer schlechter Zeiten und Umstände zu sehen. Gottes Wort bestärkt keine Opfermentalität. Es lehrt uns, mehr als Überwinder zu sein.

Im Römerbrief Kapitel 8,31–37 fragt der Apostel Paulus:
„Kann uns irgendetwas von der Liebe Gottes trennen?
Die Antwort auf diese rhetorische Frage lautet: „Selbstverständlich nicht!“
Gott ist kein Schönwetter-Gott!

David schreibt in Psalm 23 von grünen Auen, erfrischendem Wasser, aber auch vom Wandern durchs finstere Tal. Er schreibt: Ich will mich nicht fürchten, denn DU BIST DA!

Gottes Kraft wirkt am deutlichsten, wenn wir schwach sind

So ist es auch bei Paulus. Er redet nicht von fiktiver, sondern von selbst erlebter Not, von Ängsten, die in ihm aufkamen, von Verfolgung, unter der er litt, er redet von Hunger, Kälte und Gefahren im Leben.

Er ist nicht abgehoben, er ist Realist – und sagt doch gleichzeitig: Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, wir tragen einen überwältigenden Sieg davon.
“When the going gets tough, the tough get going”, sagen Angelsachsen.
Frei übertragen heißt das: Wenn es schwierig und zäh wird, kommen die Zähen erst richtig in Gang.

Es ist einfach, Glauben zu halten, wenn alles gut geht und man alles aus eigener Kraft bewerkstelligen kann. Der Glaube an Gott ist jedoch besonders dann überzeugend, wenn es eng wird und Gottes Kraft sich manifestieren kann.

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig, heißt es in der Bibel. Wir sollten das nicht falsch verstehen oder als Entschuldigung für mangelnden Einsatz benutzen. Schwache sind nicht gleichzusetzen mit Losern.

David war schwach – gemessen an seinem mächtigen Gegner Goliath, aber seine Erfahrung und sein Gottvertrauen ließen ihn siegreich sein. Gottes Kraft manifestierte sich – das war die Faszination des Außergewöhnlichen.

Die Nacht der Seele – der Helfer in der Not

Selbst wenn wir durch eine trockene Phase im Leben gehen,
wenn wir eine negative Nachricht bekommen,
wenn sich unsere Situation als schwierig erweist,
sagt Gottes Wort,
dass wir wie sprudelnde Wasserbäche im Wüstenland sein können.

Gott ist nicht von innerweltlichen Umständen abhängig,
ER IST UNSER VERSORGER!

Jesus wird in Matthäus 6,33 zitiert: „Trachtet ZUERST nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere zufallen.“

Wir hören und sehen täglich so viele schlechte, zum Teil schreckliche Nachrichten, so dass wir leicht in eine Überlebensmentalität verfallen können und nur noch an das bloße Überleben denken.

Gott will uns von diesem Negativdenken befreien!
Tatsache ist:
Zeiten mögen schwierig sein, aber ER ist immer noch der,
der fünf Brote und zwei Fische vermehren und viele satt machen kann.

Gott kann uns kreative Gedanken, Lösungen zukommen lassen.
Er kann unser Einkommen mehren, aus Quellen, mit denen wir nicht gerechnet haben, von denen wir nicht einmal wussten.
Er kann Herzen bewegen wie Wasserbäche.
Er kann entscheidende Kontakte schenken.

Wo Gott ist, ist Segen

Gott hat unbegrenzte Möglichkeiten und möchte dich und mich seinen Segen erfahren lassen und uns zum Segen für andere setzen. Denn: Wo Gott ist, ist Segen.

Du bist gesegnet – und mit dir die Menschen, die um dich her sind.

Der Ort, an dem du dich als gläubiger Mensch aufhältst, da ist Gottes Segen gegenwärtig! Kurz: Wo du bist, ist Segen!
Lebe in diesem Bewusstsein. Es verändert dich und beeinflusst deine Umwelt.

Das erinnert mich an die Schiffsreise des Apostel Paulus auf dem Weg nach Rom:
Die See ist rau. Die Offiziere überlegen, was zu tun ist, ob sie die Reise unterbrechen oder fortsetzen sollen. Paulus überfällt beim Gebet ein ungutes Gefühl und er rät dem Kapitän auf der Insel Kreta zu überwintern. Er warnt den Schiffseigner vor Gefahr und Verlust. Die Gier nach mehr Geld aber treibt den Unternehmer an. Er gibt die Order weiterzufahren. Und als ein leichter Südwind weht, lichtet die Crew die Anker.

Nicht lange danach bricht der gefürchtete „Nordostwind“ los, ein heftiger Sturmwind. Es tobt ein verheerendes Ungewitter.
Die Wellen bäumen sich meterhoch auf. Die Masten ächzen unter dem Druck. Die Ladung geht als erstes über Bord, dann werden selbst wichtige nautische Geräte ins Meer geworfen. Das Schiff treibt hilflos dahin. Tagelang und nächtelang sind weder Sonne noch Sterne zu sehen. Es ist stockdunkel. Die Bedrängten verzweifeln, geben jede Hoffnung auf Rettung auf. Die erfahrene Mannschaft will nicht mal mehr essen.

In dieser Extremsituation tritt Paulus auf und sagt:
„Leute, ihr hättet auf mich hören sollen, ihr hättet überwintern sollen, dann wären uns all diese Ängste und Schwierigkeiten erspart geblieben.“

Sehr hilfreich in dieser Situation nicht wahr?
„Ihr hättet“! – Konjunktiv – „Hätte, hätte, Fahrradkette.“
„Hätte“… hilft nicht. Hören wir auf, im deprimierenden, im Kraft verschwendenden Konjunktiv zu reden. Aber Paulus hatte mehr zu sagen als „hätte“.

Der Mann mit seinem heißen Draht nach oben bringt GUTE NACHRICHT! Seine Worte bringen „Hope for Tomorrow“, Hoffnung fürs Morgen, Hoffnung für eine Zukunft.

Und das, weil er weiß, wie man betet – wie man das Heilige achtet – wie man mit dem gütigen Gott in Kontakt tritt.

Hier ist seine Botschaft an die Schiffsmannschaft:
„Ich bitte euch jetzt eindringlich“, sagt Paulus, „gebt nicht auf! Das Schiff geht zwar verloren, aber wir werden alle Mann gerettet werden. In der letzten Nacht stand neben mir ein Engel Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene. Er sagte zu mir: Habt keine Angst. Nicht einer wird umkommen. Das Schiff ist zwar verloren, aber deinetwegen hat Gott alle Leben bewahrt.

Also habt keine Angst! ICH VERTRAUE GOTT! Es wird sich alles erfüllen, wie er gesagt hat. Wir werden auf einer Insel stranden.“

Welch eine Stimme im Sturm!
ICH GEHÖRE GOTT! – ICH DIENE GOTT! – ICH VERTRAUE GOTT! ES WIRD ALLES SO GESCHEHEN, WIE MIR GESAGT WURDE!

In den Stürmen des Lebens ist es ein Segen, solche Menschen um sich zu haben. Menschen, die nicht verzagen, sondern etwas wagen! Menschen, die vertrauensvoll vorangehen.
ENDE DER PREDIGT
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Der Kampf gegen den zweiten Riesen

Predigt über 2. Samuel 21,15-22

Pastor V. Spitzer

Ich weiß nicht, ob es euch so geht, aber ich habe schon manchmal das Kino richtig frustriert verlassen. Normalerweise gehen ja Hollywoodproduktionen immer mit einem Happyend aus, und dann ist man so richtig befriedigt und satt. Man geht ja gelegentlich so ins Kino, weil man ausspannen will, kuckt sich einen vernünftigen Film an, und wenn der dann ohne Happyend ausgeht oder wenn alles offen bleibt - oder die sich nicht kriegen am Ende! - dann ist das eine Katastrophe ... Schließlich ist man nicht ins Kino gegangen, um mehr Probleme zu sehen; die hat man doch ohnehin schon im Leben. Nein, man will etwas Entspannung haben. Also verlässt man das Kino so richtig frustriert. Aber das Leben ist ja nicht wie im Kino, oder? Wenn das Leben wie ein Film verlaufen würde, wie eine Hollywoodproduktion, dann würde das hübsche Mädchen immer den Millionär bekommen, die Helden würden niemals sterben, die Unterdrückten würden immer befreit und das Recht würde sich immer durchsetzen ...

Und da dem nicht so ist, reden wir beim Leben von Realität.

David gegen Goliath - der Klassiker

Letzten Sonntagmorgen haben wir gegen den Goliath gekämpft, und wer nicht da war, der hat was verpasst. Goliath hat eine verpasst bekommen; Israel hat den Sieg davongetragen. Es war so ein Happyend. Der kleine David, der Underdog, gegen den mächtigen Unterdrücker Goliath. Die klassische Geschichte vom Sieg des Guten über das Böse.

Deswegen mochte ich als Teenager auch die alten Westernfilme so: John Wayne, wenn er mit seinen Stiefeln daherkam, der Macho. Er hat immer den Sieg errungen. Es war schon sicher, wenn man ins Kino ging: Am Ende siegt das Gute.

Davids Kampf gegen den zweiten Riesen                                                         Aber wer weiß schon, dass David gegen einen weiteren Riesen kämpfte? Wer von euch weiß das? Oh, ihr seid blutige Laien … Ich hab diese Woche mal so herumgefragt: „Wer kennt die Geschichte von David gegen Goliath?“ Alle Hände waren oben. Und dann sagte ich: „Wer kennt die Geschichte vom Kampf gegen den zweiten Riesen?“

Nobody. Sagt das etwas aus? Das sagt sehr viel aus. Weil der Kampf gegen den zweiten Riesen ganz anders ausging, fast ohne Happyend. Und niemand identifiziert sich mit einem Loser. Jeder möchte mit einem Gewinner unterwegs sein. Niemand investiert in einen Versager. Selbst die Ratten verlassen das sinkende Schiff.

Ich will euch den Text einmal vorlesen. Ihr findet ihn im 2. Samuel, Kapitel 21, von Vers 15 an.

Heldentaten der Krieger Davids

15 Es erhob sich aber wieder ein Krieg der Philister mit Israel. Und David zog hinab und seine Knechte mit ihm, um mit den Philistern zu kämpfen. Und David wurde müde.

16 In Nob aber war Jischbi, der einer der Riesensöhne war, und das Gewicht seines Speers war dreihundert Schekel Bronze, dazu war er mit einem neuen Schwert gegürtet. Der wollte David erschlagen.

17 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, half David und schlug den Philister tot. Da beschworen David seine Männer und sprachen: Du sollst nicht mehr mit uns ausziehen in den Kampf, damit nicht die Leuchte in Israel verlischt.

18 Danach erhob sich bei Gob noch ein Krieg mit den Philistern. Da erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Saf, der auch einer vom Geschlecht der Riesen war.

19 Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs aus Bethlehem, den Goliat, den Gatiter; der hatte einen Spieß, dessen Schaft war wie ein Weberbaum.

20 Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen Händen und sechs Zehen an seinen Füßen, das sind vierundzwanzig an der Zahl, und auch er war vom Geschlecht der Riesen.

21 Und als er Israel Hohn sprach, erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schimas, der ein Bruder Davids war.

22 Diese vier stammten vom Geschlecht der Riesen in Gat und fielen durch die Hand Davids und seiner Knechte. " 2. Samuel 21, 15-22

Beim zweiten Riesen war David müde

Liest sich ganz anders, der Bericht, nicht wahr? Und doch gibt uns dieser Text, obwohl er so kurz ist, einige äußerst wichtige Lektionen für unser Leben als Menschen, als Gemeindemitglieder, als Christen. David kämpfte also gegen einen zweiten Riesen - mit einem ganz anderen Ergebnis. Diesmal war es nicht der selbstsichere Junge, der mit seiner Schleuder antritt und sagt: „Du kommst im Namen deiner Armeen, ich aber komme im Namen meines Gottes und ich werde dich holen ...“ David war erschöpft, er war müde, sagt die Bibel. Er geht schon müde in den Ring. Das ist ein schlimmes Gefühl. Ich weiß, gelegentlich mal wurde ich zu einer Konferenz geladen und war schon erschöpft, bevor ich ankam. Da kam ich mir vor wie ein Boxer, der in den Ring geht und weiß, dass er ein paar auf die Mütze kriegt. Das ist ein schlechtes Gefühl. So ging es David in dieser Situation. Er trat an und wusste innerlich schon: das wird hart werden. Und als dann der Riese auf ihn zukommt, nimmt er nicht die Schleuder und haut ihn um, sondern wird buchstäblich im Viereck herumgewirbelt und liegt schließlich mit dem Rücken auf dem Boden. Sein Atem ist hektisch, kommt in Stößen hervor, Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben.

 Höhnend steht der Riese über ihm, stellt seinen Fuß auf seine Brust, zieht das Schwert und holt aus zum Schlag, zum Todesstoß. Da kommt plötzlich aus dem Hinterhalt von irgendwo Abischai, sieht den König in Bedrohung und sticht zu - und der Riese fällt vornüber. Wow! Eine ganz andere Situation ...

David - der Siegertyp?

 Ich hab mir das vorgestellt und meine Fantasie mal laufen lassen: Alle Frauen flippen aus, wenn David auftaucht. Er ist der Schöne, der Stolze, der Überlegene, der Bodybuilder, der Supertyp. Sie singen: Saul hat nur tausend geschlagen, aber David hat zehntausend geschlagen ... Und wenn er seine Stimme erhebt, fallen sie reihenweise in Ohnmacht. Wie bei den Beatles. Und nun tritt er an, der zweite Kampf ist angesagt, der Riese kommt wieder, diesmal ein anderer, David geht einen Schritt vor ... und liegt auf dem Rücken. Alle sehen es, seine Soldaten sehen es, die Armee sieht es, die Philister sehen es. David liegt auf dem Rücken und stöhnt und hechelt und hofft auf Überleben. Welch eine Demütigung! Da liegt er und denkt: „Jetzt ist das Ende gekommen ...“ Und dann plötzlich fällt der Riese nach vorne um und ist tot. Für David bleibt nur noch die Erkenntnis: Sein Hintern - auf gut Deutsch - ist gerettet. Liest sich wie ein spannender Krimi, nicht? Das unschuldige Opfer ist in die Ecke gedrängt, es gibt keinen Ausweg mehr. Der Zuschauer sitzt da und hält den Atem an. Der Kerl, diese Bestie, zieht das Messer und geht langsam auf das Opfer zu - und in dem Moment geht die Tür auf, der Held kommt rein und knallt ihn ab. Die Situation ist gerettet. Genauso berichtet die Bibel von dieser Situation.

David ist müde und erschöpft

Die Bibel ist kein Märchenbuch, da wird sehr realistisch berichtet. Da haben Männer und Frauen Siege errungen und im nächsten Augenblick Niederlagen und Schlappen eingesteckt. David ist gerettet! Nur - wir haben ein Problem: David ist kein Held mehr. Er ist zu lange im Ring gewesen. Er, der Riesenkiller aus 1. Samuel 17, der Anführer des Heeres, der stolze Sonnenkönig Israels: Erbärmlich geschlagen. In allerletzter Sekunde taucht Abischai auf. Ein Treuer, ein ganz Loyaler; er sieht den König in Bedrängnis und überlegt nicht lange, er schont sich nicht, sondern sticht zu und rettet damit seinem König das Leben. Der Text ist knapp, und doch enthält er eine wesentliche Lehre, wie wir uns unseren Riesen gegenüber verhalten können.

Wichtig: Um einen Riesen in deinem Leben zu besiegen, brauchst du einen Abischai. Um viele Riesen in deinem Leben zu besiegen, brauchst du eine liebevolle Gemeinde.  

Wie gehst du mit den Riesen um?

Ich weiß, es sind heute morgen hier Menschen in diesem Gottesdienst, die sehen sich Riesen gegenüber. Aussichtslosen Situationen; sie fühlen sich absolut hilflos. Sie wissen keinen Ausweg mehr, gehen aber zum Gottesdienst mit einer Hoffnung und sagen: „Vielleicht ... vielleicht redet ja Gott zu mir.“ Gottesdienste sind geistliche Aktivitäten. Da rechnen wir mit der Hilfe des Herrn, mit der Hilfe des lebendigen Gottes. Denn wir alle stehen irgendwo und irgendwann in einer Situation einem Riesen gegenüber. Die Bibel ist sehr, sehr realistisch. Sie lehrt uns, dass es Riesen gibt im Leben der Menschen. Einmal menschliche Riesen, menschliche Situationen, mit denen wir nicht fertig werden, und zum anderen berichtet sie auch noch von unserem Erzfeind, dem Todfeind, dem Satan, über den ich nicht viel rede, weil ich ihm gar nicht viel Ehre einräumen möchte, aber mit dem wir rechnen müssen. In Epheser 6 sagt Paulus: „Zuletzt will ich etwas ganz Gewichtiges sagen: Wir kämpfen nicht gegen Menschen, wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern wir kämpfen gegen Mächte, die ihre Herrschaft in der Luft haben.“ Er spricht von dämonischen Kräften, von Mächten der Finsternis, die auch die Menschen attackieren, Gottes Geschöpfe.

 Und er sagt: Wenn ihr die ganze Waffenrüstung Gottes anzieht und wenn ihr auf die Hilfe des Herrn hofft, dann werdet ihr das Feld behalten können. Epheser 6; lies es zuhause! Er sagt, es tobt ein Kampf um die Menschen. Und es fällt mir auf in den letzten Monaten: Wohin ich auch komme sind die Menschen überall bedrückt, beschwert. Man sieht so wenig fröhliche Menschen, man trifft so wenige Menschen, die übersprudelnde Freude in ihrem Leben haben und einen tiefen, tiefen Frieden. Irgendwie scheinen sie alle wie verscheuchte Hühner zu sein. Es tobt ein Kampf um die Menschen. Neulich habe ich die Geschichte gelesen, wie Mose mit dem Pharao konfrontiert wird. Und wisst ihr, da ist mir etwas aufgefallen. Als Mose auftaucht und sagt, er wolle im Namen seines Gottes dieses Volk der Hebräer in die Freiheit führen, da lautet die erste Reaktion des Pharaos: „Beschwert sie!“ Das steht in deiner Bibel drin, du kannst es nachlesen (vgl. 2. Mose 5,1-11)! Die erste Reaktion des Pharaos ist nicht: Nein, ihr dürft nicht gehen, sondern er sagt: „Beschwert sie! Legt ihnen Lasten auf, treibt sie an, peitscht sie! Legt ihnen mehr Sollerfüllung auf, zwingt sie in die Knie, dann werden sie dieses läppische, dumme Geschwätz des Mose nicht mehr hören können.“ Jesus sagt, dass die Sorge dieser Welt den Keim unserer Beziehung zu Gott ersticken kann, wenn wir ihr nachgeben (vgl. Mt 13,22).

 Um diese Gefahr weiß auch der Apostel Paulus. In Philipper 4,6 fordert er uns auf: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!“ Ihr seid mitten in der Schlacht, vielleicht schon längere Zeit. Ihr seid erschöpft, ihr kämpft um einen Hügel in eurem Leben und kommt nicht drüber weg, und ihr seid müde geworden. Was tun in so einer Situation? Die Bibel gibt ein paar Punkte, und die will ich kurz anführen. Erstens sagt die Bibel: „Bleib sauber!“ (vgl. 1 Tim 5,22). Das sagen oft junge Leute, wenn sie sich verabschieden: „Bleib sauber!“ Das ist gut, das ist biblisch! Bleib sauber, bleib nüchtern, bleib wachsam. Wir erinnern uns an 1. Samuel 17: Goliath liegt am Boden. Da sieht die Situation ganz anders aus, genau spiegelverkehrt. David zieht das Schwert und haut dem Goliath - Entschuldigung - die Kokosnuss ab. Er nimmt den Kopf und rennt durch die Gegend. Wie eine morbide Trophäe schwingt er das Haupt des Riesen. Als die Philister das sehen, rennen sie davon. Sie laufen um ihr Leben, jeder in eine andere Richtung, und Israel läuft hinterher. Das feindliche Heer wird aufgerieben. Und du, wenn du so auf Hügel Nr. 17 stehst und die ganze Schlacht beobachtest, du denkst: Die sind fertig. Die kommen nie wieder - nie wieder. Doch, sie kehren zurück. Sie kehren nicht nur einmal zurück. Mir ist es vorher fast auf den Geist gegangen, als ich den Text vorgelesen hab: „Und wieder kam ein Krieg, und wieder kam ein Krieg und wieder kam ein Krieg ...“ Immer die Riesen und immer die Philister. Sie werden geschlagen und trotzdem kommen sie immer wieder. Und lasst mich das auf Englisch sagen, das klingt viel besser als auf Deutsch: „They are back, and they are mad.“ Die kommen nicht zurückspaziert; die sind blutdürstig, die sind rachsüchtig. Ihr Held wurde von einem dieser Hebräer geschlagen, und diese Schande können sie nicht auf sich ruhen lassen. Und die Bibel berichtet ganz klar, einer der Riesen kommt und sagt: „Ich werde keine Ruhe geben, bis ich nicht das Haupt Davids als Trophäe in meiner Hand halte.“

Oh, sie kommen wieder - sie kommen wieder und sie kommen wieder. Ich will dich nicht entmutigen; die Predigt soll ja aufbauend sein. Aber ich sage dir eins: Die Schlacht, die du jetzt kämpfst, wird nicht deine letzte sein. Sie kommen wieder. Das ist Realität. Und deswegen ist es gut, sich darauf einzustellen, das heißt wachsam zu bleiben, nüchtern zu bleiben. Wir leben nicht in einer heilen Welt. Auch für Christen gilt nicht: „Komm zu Jesus und alles ist in Butter.“ Das ist eine Lüge. Wir lesen durch die ganze Heilige Schrift, wie die Menschen Gottes im Kampf standen. Die meisten Apostel, die Jesus in die Nachfolge gerufen hat, haben ihr Leben gelassen, sind keines natürlichen Todes gestorben. Niemand hat gesagt, dass es leicht ist, in der Nachfolge Jesu zu stehen. Deswegen müssen wir wachsam und nüchtern sein. In Hebräer 12,1 steht es ganz klar: „Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert.“ Da haben wir es wieder: Beschwernis. Wir können uns entscheiden: Entweder wir geben dem Druck nach, fressen alles in uns hinein, werden dabei bitter und enttäuscht und werfen unseren Glauben über Bord. Oder wir sagen: Das ist die Realität des Lebens. Die Riesen werden immer wiederkommen. Es wird immer wieder zu Auseinandersetzungen kommen; aber Gott ist mit uns und wir können siegreich sein.

 Wir entscheiden uns also, unseren Druck, unsere Beschwernis abzulegen. Wo denn? Bei unserem Gott. Das ist es, was David ausruft (Ps 121,2): „Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.“ David weiß, dass er es alleine nicht schaffen kann. „Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt“, steht hier in Hebräer 12,1 – „ständig umstrickt“! Es ist also nicht so, dass wir einmal einen Sieg haben und die Umstrickung dann nie wieder kommt. Sie kommt wieder. Auch die Versuchungen kommen wieder, Probleme kommen wieder. Immer neu gibt es Situationen, mit denen wir uns auseinander setzen müssen. Es ist gut, das zu wissen, nüchtern zu sein. Dann fallen wir im Glauben nicht um. Und weiter heißt es in Hebräer 12: „und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Geduld! Zu Beginn des Abschnitts heißt es: „Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben“. „Deshalb lasst uns nicht müde werden, sondern weiterlaufen!“ Das ganze ist wie ein Staffellauf: Da gab eine Generation den Stab der nächsten Generation und diese wieder der nächsten. Die Heiligen haben den Holzstab immer wieder weitergegeben. Jetzt ist er bei uns gelandet. Jetzt haben wir das Holz in der Hand, und jetzt sind wir gefragt und werden beobachtet. Die Bibel sagt, dass uns bereits eine große Schar von Zeugen vorausgegangen ist. Und sie beobachten die Gemeinde Gottes heute. Ich kann mir richtig vorstellen, wie Mose wieder auf dem Berg steht, diesmal auf irgendeinem Berg im Himmel, und herunterschaut und sagt: „Nun lauft doch schon, nun macht doch schon, Kinder! Was seid ihr denn für Leute da unten in der Taborgemeinde, kriegt doch endlich den Hintern hoch!“ - Entschuldigung, so etwas sagt man natürlich nicht von der Kanzel. - Aber es ist wahr. Hier wird von Kampf geredet, von Auseinandersetzung und von Anstrengung beim Laufen. Alle schauen auf den, der das Holz gerade hält - bis er’s abgibt. Alle kucken zu und schreien. Warst du schon mal bei einem Staffellauf? Da feuern sie die Läufer an und ermutigen sie: „Weiter, weiter, weiter!...“ Und wenn dann zwei ganz schwach waren, kommt es auf den dritten an, der alles wieder aufholen muss. Der muss dann noch mehr Gas geben. Wir sind ein Glied in der großen Kette und wir dürfen nicht versagen. Wie gewinnen wir? Indem wir aufsehen auf den Pastor. Nein, Entschuldigung, das steht schon wieder nicht in der Bibel. Aufsehen auf Jesus, denn er ist der Anfänger, er setzt uns auf die Spur. Aber weißt du, ich habe viele gesehen, die haben angefangen – viele! - aber irgendwann haben sie ein Erlebnis gehabt, gegen irgendeinen Riesen gekämpft und allein dagestanden, und sie sind gefallen; und jetzt sind sie nicht mehr da. Nicht der Anfang ist entscheidend, sondern die Vollendung ist entscheidend. Wir kämpfen gegen die eigene Art, gegen die alte Natur in uns. Luther sagte einst: „Ich habe den alten Menschen ersäuft im Taufwasser, aber das Problem ist: das Biest kann schwimmen! ...“

 Luther war Realist: „Das Biest kann schwimmen“. Ich stehe im Kampf gegen meine alte Natur, und Luther sagt: „Dann krieche ich in meine Taufe hinein und sage: ich bin getauft!“ Ich gehöre zu Jesus trotz meiner Fehler, trotz meines Versagens. Nicht durch meine Gerechtigkeit, sondern durch Jesu Gnade bin ich gerettet. Da sind Mächte - und ich bin keiner von denen, die hinter jedem Flügel, hinter jeder Ecke in der Kirchenbank einen Dämonen sitzen sehen.

 Es gibt solche Leute, die geben dauernd dem Teufel die Ehre und reden davon, was der Teufel alles tut. Ich frage mich: Was tut Jesus für diese Leute? Nein, der Teufel lauert nicht hinter jeder Ecke. Unser Fleisch lauert hinter jeder Ecke, unsere alte, unerlöste Natur will immer wieder schwimmen und Oberwasser gewinnen. Dann müssen wir sie wieder runtertreten. Wir können siegen.

Die Bibel sagt (Phil 4,13): „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ Oder (Mt 28,18): „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Unser Gebet lautet auch nachher wieder: „...Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“ (Mt 6,13) Was heißt denn ‚Amen’? ‚So sei es!’ Punkt! Sind das nur leere Worte, ist das nur Blabla, sind das nur Sprechblasen? Oder ist es Wirklichkeit? Ja, der Feind ist mächtig. Machen wir uns keine Illusion. Ich bin in Afrika mit Voodoo konfrontiert worden. Ich habe die Macht des Feindes gesehen, aber wir haben trotzdem gewonnen, weil der, der in uns ist, stärker ist als der, der in der Welt ist. Der Feind mag mächtig sein, aber unser Gott ist all-mächtig. Jemand hat gesagt: „Wenn der Teufel zu mir kommt und mich an meine Vergangenheit erinnert, dann erinnere ich ihn an seine Zukunft.“ Mein Rat an dich ist: Glaube nicht, dass du unbesiegbar bist, nur weil du einmal eine Schlacht gewonnen hast,. Das ist Hybris. Das ist furchtbar arrogant und stolz. Glaube nicht, weil du einmal einen Sieg errungen hast: „Jetzt hab ich es gepackt.“ Sie kommen wieder. Deshalb bleib nüchtern, bleib sauber und bleib wach. Jesus hat gesagt: „Wacht und betet.“ Nicht nur „Betet“, sondern, „Wacht und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!“ (Mt 26,41). Der zweite Punkt ist: Steh zu dir selbst. Sei ehrlich mit dir selbst. Hab eine realistische Selbsteinschätzung.

Die schlimmste Täuschung ist die Selbsttäuschung. Hier kämpft David, und ich kann mir vorstellen, dass er sagt: „Ich hab’ ja den Goliat besiegt, dann besiege ich den auch.“ So leicht ist es nicht. Schon liegt er auf dem Rücken, der Schweiß steht ihm auf der Stirn. Die Angst ist ihm in die Augen geschrieben. Der Riese erhebt sein Schwert, um ihm den Todesstoß zu geben. In dem Moment kommt irgendwoher Abischai und rettet ihn. Und als sich der Staub etwas gelegt hat, da kommen die Generäle von David und sprechen mit dem König. Das ist auch interessant. Nur ein Vers in der Bibel, aber sehr interessant. Die Generäle haben den Mut, dem König die Wahrheit zu sagen. Aber es sind nicht irgendwelche dahergelaufenen Burschen, das ist nicht so ein Private, so ein Sergeant, der gerade mal mit der ersten Schießübung angefangen hat. Das sind Generäle, die dem König die Meinung sagen. Lang gediente, Loyale, Vertrauensleute. Leute, die an der Seite mit David durch viele Schlachten gegangen sind. Leute, zu denen er Vertrauen haben kann, die ihm Wohlwollen entgegenbringen. Sie kommen zum König und sagen: „Wir verehren dich, König.“ - das ist die Aussage. „Du bist die Leuchte Israels, und wir können es uns nicht erlauben dich zu verlieren. Wir können es uns nicht erlauben, dass das Licht in Israel ausgelöscht wird Du darfst nicht verheizt werden. Unser lieber König, wir wollen dir einen freundschaftlichen Rat geben: Du gehst nicht mehr an die Front. Du bist keine 25 Jahre mehr. Es ist Zeit vergangen, seitdem der erste Riese auftauchte. Wir wollen dich schützen (vgl. 2. Sam 21,17).“ Darum geht es ihnen: „Wir wollen dich schützen. Wir werden uns um dich herum aufstellen; und niemand kommt an dich heran, der dir irgendetwas zuleide tun will, denn wir brauchen einen König in Israel.“ Es sind dieselben Leute, die draußen in der Schlacht Davids Wunsch gehört haben (2. Sam 23,15): „Und David gelüstete es, und er sprach: Wer will mir Wasser zu trinken holen aus dem Brunnen am Tor in Bethlehem?“ Da kriechen sie durch die frontlines, gehen in das besetzte Bethlehem, holen einen Helm voll frischen Wassers und bringen es dem König. Und der ist entsetzt und sagt: „Was habt ihr da getan? Ihr seid wohl wahnsinnig? Das hätte euer Leben kosten können. Das Wasser kann ich nicht trinken. Es ist wie Blut.“ Und er opfert es Gott und gießt es auf die Erde aus und sagt damit: „Gott, ich danke dir, dass du mir solche loyalen Freunde zur Seite gestellt hast.“ Das sind bewegende Geschichten. In Prediger 4, 9-12 steht: „So ist's ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe.“ Man hat mehr drive, mehr Erfolg; „Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft. Auch, wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden? Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.“

 Gott sei Dank hatte David einen Abischai. Sonst wäre es sein Ende gewesen. Der große König, der Riesenkiller wäre auf dem Schlachtfeld einem Riesen erlegen. Vielleicht haben die Philister gewartet bis David nicht mehr so jung war, bis er verletzlicher war, bis er nicht mehr so flexibel war, bis er nicht mehr so gut getrimmt war. Sie haben gewartet bis er müde, ausgepumpt, überfordert und überlastet war - und dann tauchte der Riese auf. Kennst du so eine Situation? Meistens kommen die Riesen nicht, wenn du in Hochform bist. Riesen tauchen dann auf, wenn du schwach bist. Das ist Taktik. Von Jesus berichtet das Neue Testament (Mt 4,1+2): „Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.“ Die Bibel sagt: „Es hungerte ihn“! Nach vierzig Tagen ist es echter Hunger! Da kommt der Feind, als er schwach ist, und sagt (Mt 4,3): „Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. “„Du sagst: Miraculix, miraculix, und dann liegen hier überall Brote herum.“ Jesus weiß zu gut, dass das nicht der Plan Gottes für sein Leben ist. Abschließend entgegnet er ihm: „Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.«“ Wenn wir müde sind, wenn wir schwach sind, dann kommt der Feind. Oder der Feind kommt, wenn wir selbstsicher sind, wenn wir meinen, wir sind unbesiegbar, wenn wir meinen: „Wir sind überhaupt die Größten, wir sind viel besser als alle unsere Geschwister ...“ Dann plötzlich kommt der Überfall, weil wir nicht mehr auf der Hut sind, weil wir nicht mehr wach sind, weil wir blockiert sind durch unsere eigene Dummheit. Hybris ist Dummheit. Und der Feind kennt unsere Schwächen ganz genau. Er kennt die Hauptsünde. Was ist die Hauptsünde eines Menschen? Stolz. Das nennt die Bibel die Hauptsünde. Viele Theologen sind sich einig, das Jesaja 14, 12-14 sich auf den Fall Luzifers bezieht. Der Engel des Lichts geht vor dem Thron Gottes ein und aus. Und eines Tages steigt es ihm zu Kopfe, das er so nahe bei Gott ist, und er denkt (Jes 14,13+14):

„Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.“ ... „Ich will ... ich will ... ich will ...“ So liest sich dieser Text: „Ich will ...!“ Und Gott sieht sich das Ganze an und sagt: „Du willst? Ich will auch!.“ Deshalb heißt es in Vers 15 von dem Prahler: „Hinunter zu den Toten fuhrst du, zur tiefsten Grube!“ Ich staune über Menschen, die so leicht über die Lippen bringen: „Ich brauche keine Gemeinschaft. Ich kann auch für mich alleine zuhause beten.“ Das geht eine Zeit lang gut, bis die Riesen kommen. „Ich brauche keine Predigten. Da höre ich sowieso nichts neues.“ Ja, wie ärgerlich, ich lese schon seit über 50 Jahre die Bibel. Da steht seither auch nichts neues drin. Es ist immer noch die gleiche, alte Bibel, die ich als Kind schon bekommen habe. Und trotzdem lese ich darin. Und das Wort Gottes spricht zu mir, weil ich hungrig bin, von Gott zu hören. Und Gott gebraucht eines Tages einen Text, der mir gestern gar nichts gegeben hat. Der spricht mich heute plötzlich an, weil ich in einer Situation bin, wo ich genau dieses Wort brauche. Und wie oft kommen Menschen zu mir - erst heute morgen - und sagen: „Ach, heute morgen wollte ich gar nicht in den Gottesdienst kommen. Ich war so müde, ich war so schlapp und ich hatte gar keine Lust; dann habe ich mich aufgerafft ...“ „Ah“, sagte die ältere Dame hier vorher um halb elf Uhr, „ich bin so froh, dass ich die eineinhalb Stunden gefahren bin, um in diesen Gottesdienst zu kommen, denn heute morgen hat Gott meine Situation hier beschrieben und mir den Ausweg gezeigt.“ „Ich brauche keine Gemeinschaft. Ich brauche keine Predigt. Ich bin anderen weit überlegen. Ich bin der Größte. Ich ordne mich niemandem unter. Ich bin independent, autonom. Ich bin schön. Ich bin gebildet. Ich bin wohlhabend. Ich bin sozialer ...“ - besser gesagt: „Ich bin auf dem totalen Ego-Trip.“ Schlimmer noch ist es, wenn es in den geistlichen Bereich geht. Viel schlimmer! „Ich habe mehr Glauben.“ „Hätte die Glauben, dann wäre sie nicht mehr krank.“ „Ich habe mehr geistliche Gaben. Der hat ja nur zwei. Ich habe sieben.“ Wie oft habe ich das gehört: „Ach, die Gemeinde ist tot. Da ist der Tod im Topf.“ Aber das wird nicht unter Tränen gesagt, mit Schmerz im Herzen: „Meine Brüder und Schwestern in der Gemeinde haben kein geistliches Leben mehr und das treibt mich, auf die Knie zu gehen und für sie zu beten unter Schreien zum Himmel, dass Gott sie wiederbelebt.“ Sondern: „Ich bin viel besser. Die sind tot.“ Das ist pharisäische Haltung, 2000 Jahre nach der Bibel. Das ist genau diese Haltung: „Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie diese.“ Und Gott im Himmel sagt: „Pfui, das ist ekelhaft, diese Arroganz.“ Anders der Zolleinnehmer, von dem Jesus sagt, dass er „gerechtfertigt hinab in sein Haus“ ging. Er „stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lk 18,13+14). Wir können Gott nicht durch unsere Talente und unsere Gaben beeindrucken. Was kannst du geben, das du nicht zuvor bekommen hast? Deine Intelligenz? Die hat dir Gott gegeben; was kannst du dafür, dass du einen hohen IQ hast? - Deine Gesundheit? Die hat dir Gott gegeben. Sei dankbar. Geh auf deine Knie und danke Gott, dass du gesund bist. Es gibt viele, die sind krank. Bist du besser? Das ist es, was Jesus meinte, als der Turm von Siloah umstürzte und achtzehn Menschen unter sich begrub: „Denkt ihr, ihr seid besser, weil der Turm nicht auf euch gefallen ist?“ (vgl. Luk 13,1-5). Gottt „läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ (Mt 5,45). Kein Grund zur Arroganz! Die Bibel sagt: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Spr 16,18) Wenn Leute so furchtbar aufgedreht eingebildet sind und sich über die anderen stellen, dann sage ich: Pass auf, du lebst gefährlich. Wir können in den höchsten Tönen reden und dabei in der niedersten Realität leben. Und dazwischen gähnt eine große Kluft. Es sind nicht unsere Worte, sondern es ist unsere Lebensführung, die Menschen beeindruckt. Heute morgen um neun Uhr hatten wir eine Frau hier im Gottesdienst aus Zeuthen. Sie ist das fünfte Mal hier im Gottesdienst gewesen. Sie hat hier ein Zeugnis gegeben. Ich fragte sie: „Weshalb bist du hierher gekommen?“ Sie fährt jeden Sonntagmorgen eine Stunde hierher und eine Stunde zurück. Ich sagte: „Das ist doch außergewöhnlich. Wieso kommst du hierher in diese Gemeinde?“ Da sagte sie: „Weil eine Frau in eurer Gemeinde ist, die pflegt ältere Menschen in einem Heim, in dem ich auch tätig bin, und ich habe sie beobachtet. Die geht so liebevoll mit den älteren Menschen um. Die anderen haben keine Zeit und sind kurz angebunden, geben ihre Pillen und verschwinden wieder. Und sie nimmt die Leute in den Arm, gibt ihnen Wärme, spricht ihnen gut zu, ermutigt sie. Ab und zu spricht sie ein Gebet oder sagt etwas über den lieben Gott ... und das ist so wohltuend. Die schafft eine ganz andere Atmosphäre in dem Heim, und da habe ich mich gefragt: ‚Wieso ist diese Frau so?’“ Und sie stellte ihr eine Frage: „Woher kannst du dich so verhalten, woher kommt das?“ Die Schwester sagte: „Weil ich Jesus in meinem Leben habe, und er hat diese alten Leute so lieb. Wie könnte ich anders mit ihnen umgehen?“ - Das erzählte sie heute hier im ersten Gottesdienst: „Das ist der Grund, warum ich zu dieser Gemeinde komme. Und ich habe hier Jesus gefunden.“ Siehst du: Das ist der Unterschied zwischen Saul und David. Beide haben gesündigt, aber Saul sagt zu dem Propheten, als er ertappt ist (1.Sam 15,30): „Ich habe gesündigt; aber ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volks und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich den HERRN, deinen Gott, anbete.“ David wird von Nathan, dem Propheten, vor die Tatsache seiner Schuld gestellt (2.Sam 12,7): „Du bist der Mann!“, sagt er; und Davids Reaktion ist eine völlig andere: David bricht zusammen. Er weint vor Gott und bringt damit zum Ausdruck: „Gott, es ist entsetzlich, dass meine Beziehung zu dir gestört worden ist.“ Er betet (Ps 51,13+14): „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe …“ „Ohne dich kann ich nicht leben. Gott, das Wertvollste, das ich in meinem Leben habe, ist die Beziehung zu dir.“ Und so sagt die Bibel, dass „David getan hatte, was dem HERRN wohlgefiel, und nicht gewichen war von allem, was er ihm gebot, sein Leben lang, außer in der Sache mit Uria, dem Hetiter.“ (1.Kön 15,5). Seine Haltung war eine andere. Wir alle brauchen einen Abischai. Wir alle brauchen einen Menschen, dem wir vertrauen können. Am besten mehrere, aber einer ist schon besser als keiner. Ein Abischai hat David das Leben gerettet. Wir dürfen nicht allein stehen. Abischais sind loyale Menschen, verantwortungsbewusste Menschen. Menschen, die schweigen können, wenn man ihnen etwas anvertraut. Gläubige, die nicht nur an sich denken und sich selbst schonen, sondern für die anderen da sind. Echte Freunde, die auch eine Beichte entgegennehmen können und sagen: „Du kannst dich ausquatschen. Es bleibt bei mir.“ Und dann hören es die anderen nicht um drei Ecken wieder. Das Vertrauen ist nicht zerstört, sondern sie gehen gemeinsam und breiten die Schuld vor Gott aus, und dann kann Abischai sagen: „Im Namen des Jesus der Bibel, den ich kennen gelernt habe: Deine Schuld ist dir vergeben.“ (vgl. Mt 18,18) Ohne Abischai wäre selbst David, der Riesentöter, umgekommen. Das ist sehr ernüchternd, aber sehr hilfreich zu wissen. Es gibt keinen Grund, stolz zu sein - wir alle haben unsere Schwächen. Und deswegen komme ich zu meinem dritten Punkt: Finde Stärke in der Gruppe! Finde Stärke in der Gemeinschaft! Dass David alleine einen Zweikampf führt, ist nur ein einziges Mal beschrieben. Der einsame Sieg gegen Goliath war eine Ausnahme. In allen folgenden Kämpfen war David nicht mehr allein. Es heißt am Schluss unseres Textabschnitts (2.Sam 21,22): „Diese vier stammten vom Geschlecht der Riesen in Gat und fielen durch die Hand Davids und seiner Kriegsleute.“ Sie waren im Team, sie standen zusammen, sie kämpften in Verbindung mit David: Bewährte, vertraute Leute. Ich habe nach dem 11. September 2001 viele Berichte über den Katastropheneinsatz der New Yorker Feuerwehrleute gesehen: Firefighters nennt man sie dort. Einer von ihnen erklärte in einem Interview eine Grundregel für Feuerwehrleute: „Gehe nie alleine in ein brennendes Gebäude.“ Nie! Immer im Team. Mindestens mit einem Partner. Und wenn die Firefighters unsicher sind, ob im brennenden Gebäude noch jemand ist, dann ziehen sie Sauerstoffmasken an. Die Suche beginnt im dicken Qualm. Sie haben keine Sicht. Es ist drückend heiß. Das brennende Material verursacht einen ohrenbetäubenden Lärm. Und wie suchen sie? Das war hochinteressant. Als ich das hörte, dachte ich: Das ist eine Lektion für unsere Gemeinde! Der erste Firefighter geht nicht aufrecht, sondern auf allen Vieren, um mehr Stabilität zu bekommen. Dann legt er seine linke Hand an die Mauer und kriecht an ihr entlang. Denn ohne Tastsinn verliert man mitten in diesem Qualm und Lärm die Orientierung zu schnell. Er kriecht hinein. Dann kommt der zweite Mann, der Partner, und hängt sich an den ersten an. Der erste hat die Hand an der Mauer, und mit der zweiten tastet er den Raum ob, ob da irgendjemand liegt. Der zweite Firefighter folgt dem ersten direkt und legt seine linke Hand auf dessen rechten Stiefel. Mit der anderen Hand tastet er den Raum ab, in dem er nichts sieht. Und so bilden sie eine Kette,.die linke Hand immer am rechten Fuß des Vordermanns. So tasten sie den Raum ab. Der New Yorker Firefighter sagte wörtlich: „Das schönste Gefühl in einer solchen Situation ist, die linke Hand des Partners am rechten Stiefel zu haben.“ – „Ich bin nicht allein hier drin in dieser Hölle. Ich bin nicht allein.“ Und folgerichtig sagte er: „Und das schlimmste Gefühl, dass man als Firefighter in einem brennenden Haus haben kann, ist die Furcht, plötzlich keine Hand mehr am rechten Stiefel zu spüren.“ Er sagte: „Das ist das schlimmste, das Gefühl, allein gelassen zu sein.“ Wer ist dein Abischai?

Wer hat seine Hand auf deinem Stiefel? Wo ist dein Teampartner, der Mensch, dem du vertrauen kannst, bei dem du dich aussprechen kannst, bei dem du Geborgenheit findest? Wo du deine Maske absetzen kannst und nicht dein Sonntagsgesicht tragen musst, sondern wo du akzeptiert bist und geliebt so wie du bist, mit allen deinen Schwächen? Wo ist der Mensch, der dir auch die Wahrheit sagen kann, ohne dich zu verletzen, weil du weißt, dass er bewährt ist im Kampf? Er ist dir vertraut, du hast manches mit ihm durchgestanden, er oder sie hat sich als loyal erwiesen und du kannst dein Herz öffnen. Und wenn dir die Wahrheit gesagt wird, dann weißt du, es ist keine Attacke gegen deine Persönlichkeit, sondern es ist Fürsorge, Schutz, Wohlwollen, Liebe. Das ist die Lektion, die ich aus diesem Text gelernt habe. Eine wertvolle Lektion.

 Lasst mich schließen mit einem Beispiel eines solchen Teams, wo immer einer die linke Hand am rechten Stiefel des Vordermanns hatte. Mein Bruder wurde mit 21 Jahren auf Krebs diagnostiziert. Ein inoperabler Krebs. Direkt hinter dem Auge. Dieser Tumor wucherte. Er wucherte so stark, dass er das Auge aus der Augenhöhle herausdrückte. Das war schrecklich anzusehen. Mein Bruder wurde vom Krebs ausgezehrt. Er war nur Haut und Knochen. Einundzwanzig Jahre alt. Frag mich nicht wieso. Er war engagiert, in vielen Kirchen spielte er am Sonntagmorgen die Orgel. Seine Beerdigung war eine der größten, die ich gehalten habe; über 300 Besucher - bei einem 21jährigen. Er litt unter wahnsinnigen Schmerzen. Die Ärzte gaben ihm stärkste Mittel, aber selbst das Morphium hielt nicht mehr. Und eines Tages sagte er zu meinen Eltern: „Ich kann nicht mehr! Ich spring aus dem Fenster.“ Mein gläubiger Bruder. Einundzwanzig Jahre alt. „Ich halte es nicht durch. Ich spring aus dem Fenster.“ Und meine Eltern in ihrer Not, nachts um zwei Uhr, riefen ihren Gebetskreis an. Sie hatten damals einen sehr lebendigen Gebetskreis. Die Leute waren verteilt über das Remstal bis nach Stuttgart hinunter, 42 km von unserem Haus entfernt. Und nachts um zwei Uhr kamen die alle angefahren, um mit meinen Eltern und meinem Bruder zu beten. Ihnen das Gefühl zu geben: Ihr steht in dieser Krise nicht allein. Wir haben unsere linke Hand an eurem rechten Stiefel. Ich habe so etwas nie wieder erlebt. - Hauskreis, Gebetskreis, nachts um zwei Uhr eine Strecke fahren, beten, am nächsten Morgen zur Arbeit gehen. Und dann geschah es eines Tages, dass mein Bruder wieder so einen Schmerzanfall bekam, und wieder ging mein Vater ans Telefon. Das war ungefähr um neun oder halb zehn Uhr abends; er rief den Hauskreis zusammen und sagte: „Bitte kommt noch mal. Ich will euch nicht ausnutzen. Ich bin so dankbar, dass es euch gibt. Wir können diese schwere Last nicht mehr alleine tragen.“ Und die Leute kamen angefahren. Wieder 30 km, 22 km, 42 km abends um zehn Uhr, um mit meinem Bruder und mit meinen Eltern zu beten. Ich war damals schon als Pastor in Berlin. Erich Blaeger, ein amerikanischer Evangelist, war mit in diesem Gebetskreis. Er segnete meinen Bruder, und er bekam ein Wort vom Herrn. Er sagte: „Um zwei Uhr heute nacht werden die Schmerzen aufhören und für immer verschwunden sein.“ Frag mich nicht, warum erst um zwei Uhr. Ich verstehe viele Dinge nicht. Auch in der Bibel verstehe ich vieles nicht. Ich kann das nur akzeptieren. Aber ich musste feststellen: Punkt zwei Uhr waren die Scherzen zu Ende. Mein Bruder hat bis zu seinem Todestag keine Schmerzen mehr gehabt. Noch nicht einmal eine Aspirin geschluckt. Er ist gestorben, d.h. er ist heimgegangen. -ich glaube, er spielt Orgel im Himmel und wartet, bis irgendwann sein Bruder aufkreuzt. Aber das war Gemeinschaft, tragende Gemeinschaft. Die Leute waren Abischais für meine Eltern. Sie haben sie nicht allein gelassen. Und wisst ihr, jetzt muss ich euch auch noch sagen, wie er gestorben ist. Er lag da, nur noch Haut und Knochen. Mein Vater kommt von der Arbeit und hat das Gefühl, er sollte Abendmahl mit ihm feiern. Er setzt sich zu meinem Bruder ans Bett und gibt ihm die Oblate und den Wein, und sie beten zusammen und dann sagt mein Vater: „Ich gehe mal runter. Ich esse mit der Mutter Abendbrot. Dann komm ich wieder hoch zu dir.“ Und als mein Vater durch die Tür geht, schreit mein Bruder ihnen nach: „Vati, Mutti, hört nie auf zu loben und zu preisen. Es lohnt sich, mit Gott zu leben.“ Das waren seine letzten Worte. Wir können nicht alleine stehen. Wir brauchen Abischais. Wir brauchen Brüder und Schwestern, die Vertrauen verdienen, die sich mit ihrer linken Hand an unseren rechten Stiefel heften und sagen: „Ich kriech mit dir durchs Feuer. Ich lass dich nicht allein. Du könntest die Orientierung verlieren. Ich bin bei dir.“ Deswegen möchte ich dich ermutigen: Schließ dich einem Hauskreis an, schließ dich einem Gebetskreis an, schließ dich einem Arbeitskreis an. Aber bleib nicht allein stehen. Wir brauchen einander. Wir brauchen Gemeinschaft. Und mein letzter Punkt ist: Sei zuversichtlich, egal, wie dick der Kampf tobt. Sei zuversichtlich. David unterliegt. Er wird - menschlich gesprochen - gedemütigt bis zum Gehtnichtmehr. Der Riese steht auf ihm, zieht das Schwert, setzt an zum Todesstoß, und David hat keine Chance zu entrinnen. Da kommt Abischai gelaufen und rettet seinen König. Eine ganz andere Geschichte als die von David und Goliath. Und David nimmt den Rat seiner Freunde an. Er bleibt Sonnenkönig in Israel, aber er geht nicht mehr an die Front. Wie reagiert er? Das lesen wir im nächsten Kapitel. Lies dieses Kapitel 22 mal zuhause durch: Einundfünfzig Verse des Lobpreises zu Gott. Keine Anklage, keine Verteidigungsrede. Nur Gotteslob. „Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter. Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt. Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden errettet. Es hatten mich umfangen die Wogen des Todes, und die Fluten des Unheils erschreckten mich. Des Totenreichs Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich. Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.“ (2.Sam 22, 2-7) Am Schluss war es immer der Herr. Er wirkt durch Abischai, aber er wirkt. Abischai hätte an einer anderen Stelle kämpfen können, hätte die Gefahr übersehen können; eine Sekunde später wäre David tot gewesen. Oh, Halleluja! - Wer ist dein Abischai? Mach dich auf die Suche. Am Nollendorfplatz hatten wir Gebetsgemeinschaften. Einfach weil die Leute über ganz Berlin verstreut waren, konnte man nicht jeden Abend zusammen sitzen wie damals in Jerusalem, und so haben sie haben sie „Televisitation“ gemacht. Das heißt, morgens um sieben haben sich Leute gegenseitig angerufen und haben miteinander gebetet vor Beginn des Tages.

Gebetsgemeinschaft am Telefon gehabt. Einander ein gutes Wort gegeben und gesagt: „Morgen früh um sieben wecke ich dich wieder und dann beten wir wieder zusammen.“ Abischais, Gemeinschaft mit Brüdern und Schwestern im Geist des Herrn. Fast hätte Davids Geschichte ein tragisches Ende genommen, aber Gott sei Dank gab es einen Abischai, der sich mit seiner linken Hand an den rechten Stiefel heftete und sagte: „Ich lass dich nicht im Stich!“ Vielleicht fragst du dich heute: Wo ist mein Abischai? Erbete dir einen! Oder vielleicht willst du ein Abischai werden und sagen: „Ich werde für einen Bruder, für eine Schwester einstehen und sie oder er soll mein Vertrauen verdienen. Ich werde dieses Vertrauen, das sie mir entgegenbringen, nicht missbrauchen.“ So wächst Gemeinde nach innen. So wird Gemeinde stark.

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